Rundgänge

Steinkohle | Bergbau | Bodenschätze | Kunst

Vier Rundgänge führen die Besucherinnen und Besucher des Deutschen Bergbau-Museums Bochum seit Sommer 2019 durch das Haus: Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst vermitteln die Bandbreite des Leibniz- Forschungsmuseums für Georessourcen. 

Mit der neuen Dauerausstellung stellt sich das Deutsche Bergbau-Museum Bochum der Herausforderung, Inhalte und Ergebnisse aus der eigenen Forschung spannend, lehrreich und informativ zu präsentieren und die diversen Zielgruppen mit verschiedenen Vermittlungsangeboten anzusprechen. Ob als interaktives Spiel, multimediale Vermittlungsstation oder Hands-on-Exponat – nachhaltig sollen die Inhalte der Dauerausstellung vermittelt werden. Ergänzend führt eine Kinderspur durch die Rundgänge, mit eigenen Exponaten und auf Augenhöhe der jüngsten Besucherinnen und Besucher.

Über 3.000 Exponate – darunter Objekte des Montanhistorischen Dokumentationszentrums des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, Leihgaben und neue Exponate – werden für die vier Rundgänge in neuem Licht präsentiert. Eine Verschlankung der Exponatanzahl setzt einzelne außergewöhnliche Objekte aus der früheren Dauerausstellung neu in Szene und stellt eine veränderte Kontextualisierung her. Jeder der vier Rundgänge erhielt neben einem thematischen Schwerpunkt auch ein eigenes Gestaltungskonzept.

Die Sanierung des Nordflügels und die Neugestaltung der Rundgänge Steinkohle und Bergbau wurden von der RAG-Stiftung im Rahmen des Projektes „Glückauf Zukunft!“ gefördert. Die Sanierung des Südflügels und die Neugestaltung der Rundgänge Bodenschätze und Kunst wurden im Rahmen der Bund-Länder-Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Beide Maßnahmen wurden zudem gefördert durch die Träger des Hauses: die Stadt Bochum und die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH.

Über Tage durch die Welt des Bergbaus

Begeben Sie sich auf eine gut neunminütige ungewöhnliche Reise durch die Rundgänge unserer Dauerausstellung: Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst. Genießen Sie die Welt des Bergbaus - aktuell von zuhause.

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Die vier Rundgänge der Dauerausstellung

Empfangen werden die Besucherinnen und Besucher von dem Stammrest eines Schuppenbaumes aus dem Karbonzeitalter (ca. 306 Mio. Jahre) und einem raumfüllenden Ölgemälde einer Landschaft zur Steinkohlezeit (1923). Mit dem Prolog beginnt der Rundgang, der die Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus vermittelt. Denn wohl kaum ein anderer Wirtschaftszweig wie der Steinkohlenbergbau prägte so nachhaltig Geschichte, Wirtschaft, Umwelt, Sozialleben und Kultur.

Im Verlauf des Rundgangs erzählen rund 600 Objekte von technischen Entwicklungen, sozialen Errungenschaften sowie gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhängen rund um die Steinkohle in Deutschland: von der Teil- bis zur Vollmechanisierung, von dem Grubenrettungswesen und der Arbeitssicherheit, von der Entstehung von Gewerkschaften und Verbänden, von sozialverträglichem Ausstieg aus der Steinkohlenförderung und den Herausforderungen einer Nachbergbauzeit. Der Rundgang mündet im Epilog mit einem Blick in Gegenwart und Zukunft der Metropole Ruhr.

Rohstoffe begleiten den Menschen seit jeher. Ihre Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung haben sich und die Menschheit im Laufe der Zeit verändert. Die Erforschung dieser Themen ist Aufgabe des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, das seit 1977 mit der Aufnahme in die Blaue Liste zum Forschungsmuseum wurde.

Der zweite Rundgang vermittelt dies in vielfältiger Art und Weise: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus den Disziplinen Archäometallurgie, Bergbaugeschichte, Materialkunde und Montanarchäologie beleuchten die Geschichte des Bergbaus von der Steinzeit über die Antike bis in das Mittelalter, der Frühen Neuzeit über die Industrialisierung bis in die Gegenwart – und wagen am Ende auch einen Blick in die Zukunft des Bergbaus tief in der See oder im Weltraum. Dies geschieht anhand von gut 1.150 Objekten, die verdeutlichen, dass das Verhältnis des Menschen zum Bergbau auch das Zusammenspiel von technischer Weiterentwicklung und Lösungskompetenz sowie von Wissenserwerb und Macht ist.

Bodenschätze sind – mit Ausnahme von Wasser – alle festen, gasförmigen oder flüssigen mineralischen Rohstoffe, die in natürlichen Ablagerungen oder Ansammlungen, den sognannten Lagerstätten, vorkommen. Man findet sie in oder auf der Erde, im Wasser, auf dem Meeresgrund und im Meeresuntergrund. Ihre Vorkommen sind endlich. Doch für den Menschen haben sie einen hohen Nutzen, die heutige technikorientierte Welt wäre ohne Georessourcen nicht mehr denkbar. Damit hat ihre bergbauliche Gewinnung über und unter Tage auch einen hohen wirtschaftlichen Wert. Der Rundgang beginnt mit geowissenschaftlichem Basiswissen: Wie alt ist die Erde? Was sind Minerale und Gesteine? Wie und wo entstehen Lagerstätten? Im Rohstofflabor werden dann Vorkommen und Nutzung an Mitmachstationen unter die Lupe genommen. Denn nicht immer lässt sich Rohstoffeinsatz auf den ersten Blick erkennen, Vielfalt und Einsatzmöglichkeiten sind immens. Doch die Nutzung von Georessourcen hat Vor- und Nachteile. Ihre Nutzung ist auch eine Frage der Verantwortung.

Bergbau und Kunst sind eng miteinander verbunden, ohne dass die Branche je zentrales Motiv der bildenden Kunst wurde. Im 17. und 18. Jahrhundert hatte Bergbau für die Herrscherhöfe große wirtschaftliche Bedeutung, eine Fülle bergbaulicher Prunkgegenstände entstand. Mit der Industrialisierung rückten dann Bergleute und der wachsende Industriezweig selbst in den Fokus. Kunstwerke entstanden ebenso aus eigener Verbundenheit mit der Branche wie als konkrete Auftragsarbeit. Der Rundgang gliedert sich nach den Merkmalen des Bergbaus, greift sie motivisch auf. Die Bandbreite reicht von Werken renommierter Kunstschaffender bis hin zur Laienkunst, präsentiert mit Exponaten des 17. bis zum beginnenden 21. Jahrhundert. Skulpturen, Gemälde und Grafiken werden durch kunstgewerbliche und -handwerkliche Objekte ergänzt. Bewusst erfolgt keine Hierarchisierung von Kunst. Vielmehr fragt der Rundgang nach der Bedeutung der Kunstwerke für bestimmte Personenkreise und rückt damit die diversen Motivationen, Kunst zu schaffen, in Auftrag zu geben und auszustellen, in den Mittelpunkt.

Führungen über Tage
Über und unter Tage
Audioguide
Digitale Formate
Vermittlungsangebote
Gefördert durch
Aktuelle Meldungen

Wiederaufnahme Nutzerbetrieb im montan.dok

Foto: Helena Grebe

Das Montanhistorische Dokumentationszentrum wird am Dienstag, den 12. Mai 2020, den Nutzerbetrieb unter Berücksichtigung von aktuellen gesetzlichen Auflagen und geltenden Hygienestandards wiederaufzunehmen. Um einen verantwortungsvollen Umgang mit den vom Coronavirus SARS-CoV-2 ausgehenden Infektionsrisiken gewährleisten zu können, wurden Anpassungen für den Nutzerbetrieb vorgenommen.

Nach mehrwöchiger Pause nimmt das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok) am Dienstag, den 12. Mai 2020, seinen Nutzerbetrieb wieder auf und stellt die Bestände für wissenschaftliche und private Recherchezwecke zur Verfügung. Das gilt für das Bergbau-Archiv Bochum, die Bibliothek/Fotothek und die Musealen Sammlungen, die im montan.dok beheimatet sind.

Die Einsicht der Bestände ist wie üblich nur nach vorheriger Terminvergabe möglich. Bitte nehmen Sie dazu telefonisch unter +49 234 5877 154 oder per E-Mail unter montan.dok@bergbaumuseum.de Kontakt mit uns auf. Die Präsenzzeiten des montan.dok sind: Mo. bis Do. von 08:30 und 16:00 Uhr und Fr. von 08:30 bis 14:00 Uhr.

Das montan.dok als Leibniz-Forschungsinfrastruktur möchte gemeinsam mit seinen Nutzenden für die Bereitstellung von Unterlagen und Objekten sorgen und dabei Infektionsrisiken gering halten. Aus diesem Grund werden die Nutzerzahlen pro Tag verringert und deren Kontaktdaten erfasst. Im montan.dok selbst wird darum gebeten, notwendige Sicherheitsabstände und Hygienevorgaben einzuhalten. Zudem gilt in den Nutzerräumen das Tragen des in Nordrhein-Westfalen inzwischen in vielen Lebensbereichen verpflichtenden Mund-Nase-Schutzes.

Ausführliche Informationen zur Nutzung des montan.dok während der Corona-Pandemie finden Sie hier.

Die Maßnahmen im Überblick

  • Begrenzung der Nutzerzahlen
  • Tragen eines Mund-Nase-Schutzes bei Nutzenden und Mitarbeitenden in der Nutzerbetreuung
  • Einhalten von Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen
  • Erhöhte Reinigungs- und  Lüftungsintervalle

Die Nutzungshinweise des montan.dok finden Sie hier.

Die Recherche in den Beständen des montan.dok ist unter www.montandok.de möglich.

Montanhistorisches Dokumentationszentrum

Das Montanhistorische Dokumentationszentrum – kurz montan.dok – am Deutschen Bergbau-Museum Bochum vereint seit 2001 die musealen Objektsammlungen, die schriftlichen Quellen des 1969 gegründeten Bergbau-Archivs Bochum sowie die Bestände der Bibliothek und Fotothek.

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