DER ANSCHNITT Ausgabe 5|2018

ISSN 0003-5238
Einzelheft 9,– €
Doppelheft 18,– €
Jahresabonnement (6 Hefte) 54,– €

Inhalt

Die aktuelle Ausgabe des ANSCHNITT enthält ein inhaltlich wie zeitlich breites Themenspektrum.

Dr. Ivonne Burghardt vom Landesamt für Archäologie Sachsen stellt in ihrem Beitrag die Ergebnisse ihrer Dissertation zum sächsisch-meißnischen Silberbergbau im Spätmittelalter zwischen 1350 und 1470 vor. Mit der wettinischen Stadt Freiberg steht nicht nur das Zentrum eines der bedeutendsten Montanreviere Mitteleuropas im Mittelpunkt der Untersuchung. Erstmals wurde auch zu einem einzelnen Revier eine detaillierte Untersuchung der Gründe und Auslöser, des Verlaufs und der Auswirkungen des montanwirtschaftlichen Niedergangs vorgelegt, die hier an der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert stattfand.

Prof. Dr. Ralf Banken, Goethe-Universität Frankfurt am Main, und Prof. Dr. Ray Stokes, University of Glasgow, widmen sich der Entstehung des Wasserstoff-Pipelinenetzes im Ruhrgebiet zwischen 1938 und 1980. Der Beitrag betrachtet die technischen und wirtschaftlichen Hintergründe, die zum Aufbau dieser integrierten Versorgungsstruktur führten und stellt die Frage, inwieweit die Entwicklung langfristig geplant war oder das Netz eher unkontrolliert und zufällig wuchs.

Dr. Torsten Meyer, Deutsches Bergbau-Museum Bochum, untersucht die kameralistische Ökonomie der (Geo-)Ressourcen im 18. Jahrhundert mit Blick auf die Baumaterialien, die Baukosten und die Entstehung des Genres der Bauanschläge. Dieses entfaltete sich seit den 1740er-Jahren, als die zunehmend knappen Ressourcen die Perspektive auf Substitutions- und Einsparungsmöglichketen lenkten. Der Beitrag stellt die neue Textgattung am Beispiel des kameralistischen Lehrbuchs „Einleitung Zu den Oeconomischen, Politischen und Kameral-Wissenschaften“ von Simon Peter Gasser und dem ersten eigenständigen deutschsprachigen Fachbuch von Bergrat Johann Friedrich Penter, dem „Bau-Anschlag“, vor.

Ergänzt wird das Heft wie gewohnt durch Tagungsberichte und Miszellen zu verschiedenen Themen sowie mehrere Rezensionen.

ISSN 0003-5238
Einzelheft 9,– €, Doppelheft 18,– €, Jahresabonnement (6 Hefte) 54,– €

  • Ivonne Burghardt
    Der sächsisch-meißnische Silberbergbau im Spätmittelalter (1350-1470)
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  • Es ist ein allgemein erkanntes Phänomen, dass im Laufe des 14. Jahrhunderts im gesamten mitteleuropäischen Raum in allen bedeutenden mittelalterlichen Montanrevieren die Edelmetallförderung deutlich zurückging, in vielen Fällen sogar eingestellt wurde. Obwohl detaillierte Studien zur wirtschaftlichen Entwicklung der einzelnen Reviere noch ausstehen, konnten bisherige Untersuchungen zumindest Tendenzen aufzeigen. Demnach erlebte der Bergbau bei Trient (Südtirol) schon in der Mitte des 13. Jahrhunderts einen Abbruch der Aktivitäten. Von den bedeutenden böhmischen und mährischen Bergstädten erfuhr Iglau (Jihlava), nach ersten Schwierigkeiten in den 1320er Jahren, ab spätestens 1380 einen deutlichen Rückgang. Die Ausbeuten des Bergbaus in und um Kuttenberg (Kutná Hora) gingen in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts zurück. Der Bergbau am Rammelsberg bei Goslar im Harz kam um 1360 zum Stillstand, und auch in der Toskana scheint es zum selben Zeitpunkt zur Einstellung der Bergbauaktivitäten gekommen zu sein. Auch für die Bergbaugebiete im Schwarzwald, in Deutsch-Brod (Havlíčkův Brod) und in Schlesien deuten schriftliche Quellen wahrscheinlich einen Rückgang für das 14. Jahrhundert an. In dem bedeutenden Bergbaurevier Freiberg in der Markgrafschaft Meißen ist ebenfalls ein maßgeblicher Rückgang der Bergbauaktivitäten zu verzeichnen. Der Wirtschaftshistoriker Ekkehard Westermann hatte auf einer Tagung im Jahr 1984 die noch vielen offenen Fragen zur spätmittelalterlichen Bergbaukrise als ein generelles Forschungsproblem „der zentraleuropäischen Montanwirtschaft des 12.-17. Jahrhunderts“ charakterisiert. Daraufhin fand das Thema in den 1990er und 2000er Jahren kurzzeitig mehr Aufmerksamkeit. Allerdings blieb es in der Regel bei kurzen, überblicksartigen Darstellungen, die den Forschungsstand zusammenfassten. Ausnehmend sei auf die Aufsätze von Christoph Bartels zur Stagnation des Bergbaus am Rammelsberg und Uwe Schirmer für das Freiberger Revier hingewiesen. Ihre thematisch auf einen Aspekt konzentrierten Untersuchungen zeigten, welch hohes Erkenntnispotenzial sich in der detaillierten Arbeit mit den Quellen verbirgt. Für das sächsisch-meißnische Gebiet als eines der bedeutendsten mittelalterlichen Edelmetallbergbaureviere wurde nun erstmals eine detaillierte Untersuchung der Gründe und Auslöser, des Verlaufes und der Auswirkungen des montanwirtschaftlichen Niedergangs unter Berücksichtigung aller relevanten Faktoren vorgenommen. Im Wintersemester 2017/2018 hatte die Autorin des vorliegenden Beitrags die Ergebnisse als Dissertation an der Philosophischen Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena vorgelegt. Über das Projekt „ArchaeoMontan“ des Verlaufes und der Auswirkungen war es möglich, die Studie mit einer zeitnahen Drucklegung der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Das Projekt wird von der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Mit dem vorliegen den Beitrag werden die Untersuchungen und Ergebnisse zum wirtschaftlichen Niedergang des spätmittelalterlichen Bergbaus im sächsisch-meißnischen Erzgebirge zusammengefasst vorgestellt.
  • Ralf Banken/Ray Stokes
    Die Entstehung des Wasserstoff-Pipelinenetzes im Ruhrgebiet 1938-1980
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  • Auch wenn Pipelines von ihrer Umwelt kaum wahrgenommen werden, leisten sie als modernes Transportsystem einen zentralen verkehrsinfrastrukturellen Beitrag für die heutigen Industrie- und Konsumgesellschaften, da sie den allergrößten Teil des verbrauchten Öls zu den Verbraucherzentren und ins Binnenland transportierten, wie z. B. im Fall der 525 km langen Rhein-Main-Rohrleitung von Venlo nach Ludwigshafen am Rhein, die 2005 11,6 Millionen Tonnen an verschiedenen Mineralölprodukten zu den Verbrauchern transportierte. Anders als die Entwicklung der großen Ölpipelines ist jedoch der Transport anderer Flüssigkeiten und Gase in Rohrleitungssystemen, wie z. B. Ethylen oder aber Industriegase bisher kaum untersucht worden, obwohl auch deren Transport nach 1945 vermehrt mittels Pipelines erfolgte. Insbesondere für die Distribution von Industriegasen besaßen die Pipelines nach dem Zweiten Weltkrieg eine große Bedeutung, da Sauer-, Wasser- und Stickstoff zuvor fast ausschließlich per Tankwagen oder Stahlflaschen ausgeliefert worden waren. Die Einführung des Transports per Rohrleitung, der die „traditionellen“ Distributionsformen nicht völlig verdrängte, veränderte dabei die Marktstruktur der Industriegasbranche völlig. Ohne die Einführung der Pipelines wäre der stark steigende Verbrauch der Industriegase – sowohl der Sauerstoffbedarf der Stahlindustrie als auch der Wasserstoffeinsatz der Chemieindustrie – nach 1945 auch überhaupt nicht möglich gewesen. Im folgenden Beitrag wird daher die Entstehung und Entwicklung eines Wasserstoffnetzes näher in den Blick genommen und dabei die Ursachen für die Entstehung der Pipelinesysteme nachgegangen. Zudem soll geklärt werden, welche technischen und ökonomischen Logiken die Errichtung dieser Verbundsysteme auslöste und ob der flächendeckende Netzausbau von Beginn an planmäßig oder aber wildwüchsig erfolgte bzw. welche ökonomischen Folgen sich aus der Existenz der Verbundnetze ergab? Beantwortet werden diese Fragen anhand des Fallbeispiels des Wasserstoff-Pipelinesystems an Rhein und Ruhr. Dieses wurde in den 1950er und 1960er Jahren aufgebaut und bildete ein flächendeckendes Verbundnetz von Dortmund bis Köln, das auch im internationalen Vergleich eine erhebliche Größe aufwies.
  • Torsten Meyer
    Die kameralistische Ökonomie der (Geo-)Ressourcen im 18. Jahrhundert – Baumaterialien, Baukosten und die Emergenz des Genres der Bauanschläge
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  • „Auch ist ihm [dem Bauherrn] der Bau-Anschlag eine Richtschnur, daß Gewinn-süchtige Arbeiter oder Verkäuffer der Bau-Sachen ihn nicht übertheuren können. Dahingegen, wenn jemand auf Gerathe-wohl einen Bau ohne Anschlag anfängt, der Anfang darzu von den verhandenen Bau-Geldern wohl gemacht, der Fortgang und das Ende des Baues, wegen nicht zureichenden Geldern, nicht erlanget werden, sondern die Klage entstehen kann: Man hätte nicht geglaubet, daß Bauen so viel koste.“ Johann Friedrich Penther erklärte in seiner erstmals 1743 veröffentlichten Abhandlung „Bau-Anschlag“ die Erstellung, umfassender, detaillierter und präziser Kostenvoranschläge zur conditio sine qua non aller Bauvorhaben. Umso unverständlicher erschien es ihm, dass „sich doch Niemand gros sehen lassen wollen/ der den Weg zeigte/ wie man zu Ausfindung aller zukünfftiger Kosten eines aufzuführenden Gebäudes gelangen könte“. Penthers Unverständnis gründete nicht zuletzt darin, dass bereits Vitruv in der Vorrede zum 10. Buch seiner „De architectura libri decem“ den herausragenden Stellenwert des Bauanschlages betont hatte. Zwar führte Penther einschlägige zeitgenössische Traktate an, die den Bauanschlag thematisierten, doch diente diese Aufzählung einzig der Formulierung einer Fundamentalkritik, die auch Notwendigkeit und Nutzen seiner Veröffentlichung unterstreichen sollte. Ausdrücklich nannte er in diesem Kontext Leonhard Christoph Sturms Schriften zur „architecura militaris“ und „architectura civiles“, Simon Peter Gassers kameralwissenschaftliches Lehrbuch „Einleitung Zu den Oeconomischen, Politischen und Kameral-Wissenschaften“ und, wenn auch aufgrund fehlender Kenntnis des Autors nicht namentlich, Charles Etienne Briseux‘ „Architecture moderne“. Bemängelte Penther an Sturms Büchern die fehlende systematische Einbindung der Bauanschläge, so vermisste er bei Gasser die geometrischen und mathematischen Grundlagen der Material- und Kostenkalkulation, während er sie bei Briseux als für das Lesepublikum in den deutschen Staaten nicht hinreichend wertete, da sie sich ausschließlich auf Pariser Praktiken bezogen. Penthers kritische Einlassungen lassen sich nur auf den ersten Blick als marktschreierisches Selbstlob interpretieren, indizieren doch die 175310 bzw. 176511 veröffentlichte zweite und dritte Auflage seines Buches, dass es einen zeitgenössischen Bauwissensbestand ansprach, dessen Kodifizierung den gebildeten Zeitgenossen unzureichend schien. Diese These stützt u. a. auch die 1756 erschienene zweite, durch Johann Jacob Hentsch bearbeitete Auflage der „Progymnasmata Architectonica“ des Benjamin Hedrich.  Während Hedrich sich in der ersten, 1730 veröffentlichten Auflage auf die in Aufgaben gefasste Wissensniederlegung über geometrische Baurisse konzentriert hatte, verbesserte Hentsch die zweite Auflage nicht nur, sondern ergänzte sie auch um einen „Anhang von der Berechnung der Bau-Kosten“. Den zeitgenössischen Stellenwert kodifizierter Wissensbestände über den Bauanschlag unterstreicht ferner die 1759 erschienene Preisschrift von Johann Georg Leopold. Seine „Oeconomische Civilbaukunst theoretisch und practisch abgehandelt“ nimmt zwar das architekturtheoretische Desinteresse der „Civilbaukunst“ an ländlichen Bauten sowie die überlieferte Baupraxis zum argumentativen Ausgangspunkt, kulminiert schlussendlich aber in der Darlegung umfangreicher, formalisierter Bauanschläge für ein exemplarisches Vorwerk und einen exemplarischen Bauernhof. Das zur Mitte des 18. Jahrhunderts offensichtliche Interesse des gebildeten Lesepublikums an der Vermittlung dieses kodifizierten Bauwissensbestandes hatte unterschiedliche Gründe, von denen jedoch zwei entscheidend auf die Herausbildung eines eigenständigen Genres einwirkten. Zum einen lagen staatlichen Bauvorhaben zumeist verlässliche Bauanschläge zugrunde, wurden doch die Architekten oder Werkmeister staatlich bezahlt bzw. standen in Staatsdiensten, mussten mithin keine Konkurrenz fürchten. Private Bauherren hingegen sahen sich mit der Konkurrenzsituation unter Architekten und/oder Werkmeistern konfrontiert, bedurften daher Kompetenzen zur Unterscheidung von „wahren und falschen Bauüberschlägen“. Die Schließung dieser Wissenslücke schien den Zeitgenossen wichtig, denn obgleich in den deutschen Staaten eine schwache Baukonjunktur herrschte, waren doch vielfach Umbauten bestehender Privathäuser zu verzeichnen, die vor allem auf die Umgestaltung barocker Fassaden zielten. Zum anderen – und essentiell für den weiteren Gang der Argumentation – spiegelt die Emergenz des Genres Inhalte wider, die in der Forschung mit den Konzepten „Ökonomie des Raumes“, „technisch-ökonomischer Blick auf das Naturreich“ und „Ökonomische Aufklärung“ thematisiert wurden. Allen Unterschieden zum Trotz ist den genannten Forschungsansätzen gemeinsam, dass sie den zeitgenössischen Blick auf und den Umgang mit (Geo-)Ressourcen thematisieren. Gemeinsam ist ihnen ferner, wenngleich nicht immer explizit, dass sie in diesem Kontext die Bedeutung der Distribution „nützlichen Wissens“ betonen. Die mit der Rede über das „nützliche Wissen“, die „Ökonomische Aufklärung“, die „Ökonomie des Raumes“ und den „technisch-ökonomischen Blick auf das Naturreich“ verbundenen Forschungsansätze bilden die Folie, um die Entstehung und Entfaltung des Genres der Bauanschläge zu deuten. Sie ermöglichen zudem, Umrisse einer Ökonomie der (Geo-)Ressourcen im 18. Jahrhundert abzubilden und werden daher in einem ersten Schritt erörtert. Hieran anschließend steht der kameralistische Ursprung des Bauanschlages zur Diskussion, der anhand zweier Schlüsseltexte erörtert wird. Die zeitgenössische Bedeutung dieser Traktate thematisiert der abschließende Teil des Beitrages in einem ersten Schritt. In einem zweiten Schritt bindet er das neue Genre zurück an die zeitgenössische Ökonomie der (Geo-)Ressourcen.
  • Rezensionen Anschnitt Ausgabe 5|2018 (Download PDF)
  • Deutschland zu Ende geht, haben die „Bücherbergwerke“ ihre Produktion enorm hochgefahren: In zahlreichen Verlagen erscheinen Bildbände, Revierführer und Sachbücher, welche die Blütezeit der Steinkohle wiederbeleben, Vergessenes und Unbekanntes in ein neues Licht rücken. So erzählen auch die drei Wissenschaftler des Deutschen Bergbau-Museums Bochum ihre „Geschichte des Bergbaus“. Darin geht es natürlich ebenfalls um das Zeitalter der Kohle und was wohl danach kommen wird, aber sie stellen das „schwarze Gold“ in den Gesamtkontext des Bergbaus auf zahlreiche andere Rohstoffe, und das von den allerersten Anfängen vor rund 40.000 Jahren. Neben Jagd und Landwirtschaft ist der Bergbau eine Form der Urproduktion, die den Menschen das Überleben sicherte, kulturelle
    Ausdrucksformen ermöglichte und den Austausch durch Handel antrieb. So gilt zu Recht der alte Spruch „Alles kommt vom Bergwerk her“. Ganze Epochen wurden nach bergmännischen Erzeugnissen benannt: Steinzeit, Kupferzeit, Bronzezeit, Eisenzeit. Der Bergbau gehört seit alters her zu den wichtigsten Bereichen menschlichen Wirtschaftens. Mit ihm verbanden sich Reichtum und Wohlstand, wovon die mittelalterlichen Bergstädte noch heute zeugen. Das immer tiefere Vordringen in den Berg stellte Techniker und Ingenieure vor ständig wachsende Herausforderungen. So bereitete der Bergbau neuen Schlüsseltechnologien maßgebend den Weg. Die Bedeutung für die unmittelbare Lebensumgebung ist hoch. Heute finden 98 der Elemente des Periodensystems Anwendung in Dingen des persönlichen Alltags und in industriellen Produkten. Ohne Edelmetalle und Seltene Erden funktioniert kein Smartphone. Einerseits Keimzelle technischen Fortschritts und materiellen Wohlstands, war der Bergbau aber auch immer mit größten Gefahren für die Bergleute sowie mit massiven Eingriffen in die Umwelt verbunden. Überall dort, wo der Mensch Bodenschätze intensiv abbaut, sind die Folgen für Umwelt und Landschaft deutlich sichtbar. Ganze Landschaften wurden und werden umgeformt. So mutet es auf den ersten Blick befremdlich an, wenn rekultivierte Landschaftsbauwerke als Naturschutzgebiet ausgewiesen sind. Oder was dem Harztouristen als idyllische Natur erscheint, ist in Wirklichkeit von Menschen gemacht, also eine jahrtausendealte bergbauliche Kulturlandschaft.
  • Rainer Slotta
    Stuckskulptur im Treppenhaus des Winterpalais des Prinzen Eugen (heute Österreichisches Bundesministerium für Finanzen)
    1. Hälfte 19. Jahrhundert
    Wien, Himmelpfortgasse 8
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  • Das Winterpalais (Stadtpalais) des Prinzen Eugen von Savoyen (1663-1736), der zu den bedeutendsten Feldherren des Habsburger Reiches zählt, ist ein hochbarockes Palais in der Wiener Innenstadt (1. Bezirk), das dem Feldherrn vornehmlich als Winterresidenz diente, während er die Sommer meist im Schloss Belvedere verbrachte. Der bis 1857 in der ummauerten Altstadt Wiens gelegene Hauptwohnsitz des erfolgreichen Prinzen beherbergte u. a. auch die außergewöhnlich reiche Bibliothek (heute in der Albertina) und diente vor allem repräsentativen Zwecken. In städtebaulicher Hinsicht stellt das Palais eine Besonderheit dar, da Prinz Eugen für seinen Wohnsitz keinen standesgemäßen Bauplatz – z. B. den der Hofburg – wählte, sondern die enge, weniger spektakuläre Himmelpfortgasse.
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