Metalla
Ausgabe 7.1

2000 ist Journal 7.1 der Zeitschrift METALLA erschienen. Die Leserschaft erwartet wie üblich ein Portfolio an vielfältigen Beiträgen und Themen.

In this study we report on experimental reconstruction of Early Bronze Age (ca. 2900-2150 B.C.) copper smelting by wind powered furnaces. The work was done based upon archaeological evidence from Feinan, Jordan. Smelting experiments were carried out in a first step in a wind tunnel at the RWTH Aachen, in a later stage in the field exactly on smelting sites at Feinan, Jordan, where copper was produced in prehistoric times. Strang and continuous winds led to furnace temperatures far above 1200 oc and provided firing conditions suitable to produce copper. Slag was formed containing copper prills reduced from oxidic copper ores intergrown with manganese ore, dolomite and siltstone. Herewith, we could confirm the previously published hypothesis of copper production by wind driven furnaces without tuyeres and bellows.

Der vorstehende Beitrag von P. Hammer berührt ein wichtiges Forschungsproblem in der Archäometallurgie, vor allem bezüglich der relativ späten Kulturen mit ihren oft komplexen Legierungssystemen. Seit der Mitte des 1. Jh. vor Christus kennen wir neben der traditionellen Bronze bzw. verbleiten Bronze (Kupfer-Zinn bzw. Kupfer-Zinn-Blei) als weitere Kupferlegierung das Messing (Kupfer-Zink), das erst zusätzlich zur Bronzeauftritt, dann durch Recycling zunehmend mit ihr vermengt wird, bis es schließlich im Mittelalter zur dominierenden Legierung im alltäglichen Gebrauch wird und die Bronze zur Speziallegierung für besondere Anwendungen werden lässt. So haben wir es über einen Zeitraum von grob 1 500 Jahren, von der Zeitenwende bis in die Renaissance, mit drei möglichen Legierungspartnern für Kupfer zu tun, die teils einzeln, teils zu zweit und oft auch zu dritt auftreten. Diese gegen über den Verhältnissen in der Bronzezeit relative Vielfalt bietet zum einen die Möglichkeit, durch chemische Analysen mehrdimensionale und damit theoretisch besser definierte und gegeneinander abgrenzbare Gruppierungen zu bilden. Zum anderen führt diese Komplexität oft auch zu einem weniger klaren Bild, da sich alle möglichen Überlappungen und Überlagerungen ergeben, die oftmals keine klaren Konturen erkennen lassen. So fällt die immer notwendige Interpretation der chemischen Ana lysen dann vielfach sehr vage aus, wenn sie nicht gänzlich unverbindlich bleiben muss. Die  metallographische Untersuchung der Objekte bietet hier offenbar einen Weg, durch Informationen über die Verarbeitungseigenschaften und Verarbeitungsgeschichte der Funde zusätzliche Anhaltspunkte zu bekommen, die für die Interpretation nicht nur des jeweiligen Einzelstückes, sondern ganzer Datensätze insgesamt hilfreich sein können. Mit diesem Beitrag soll - angeregt durch den vorstehenden Artikel - die grundlegende Problematik kurz aufgezeigt und umrissen werden, ohne dass dabei ein erschöpfender Überblick über Literatur und Forschungsstand angestrebt wird.

Bezug der aktuellen Ausgabe: metalla@bergbaumuseum.de oder +49 234 282538-29

Preis: Ein Einzelheft kostet 20,00 €

Inhalt
  • St. Kölschbach, G. Woelk, A. Hauptmann & W.G.J. Bunk: Experimente zur Simulation prähistorischer Kupfergewinnung: Zur Verfahrenstechnik von Windöfen, pp. 5-22
    Download (PDF)
  • In this study we report on experimental reconstruction of Early Bronze Age (ca. 2900-2150 B.C.) copper smelting by wind powered furnaces. The work was done based upon archaeological evidence from Feinan, Jordan. Smelting experiments were carried out in a first step in a wind tunnel at the RWTH Aachen, in a later stage in the field exactly on smelting sites at Feinan, Jordan, where copper was produced in prehistoric times. Strang and continuous winds led to furnace temperatures far above 1200 oc and provided firing conditions suitable to produce copper. Slag was formed containing copper prills reduced from oxidic copper ores intergrown with manganese ore, dolomite and siltstone. Herewith, we could confirm the previously published hypothesis of copper production by wind driven furnaces without tuyeres and bellows.
  • Th. Rehren: Zur Klassifizierung und Interpretation antiker Kupferlegierungen, pp. 63-70
    Download (PDF)
  • Der vorstehende Beitrag von P. Hammer berührt ein wichtiges Forschungsproblem in der Archäometallurgie, vor allem bezüglich der relativ späten Kulturen mit ihren oft komplexen Legierungssystemen. Seit der Mitte des 1. Jh. vor Christus kennen wir neben der traditionellen Bronze bzw. verbleiten Bronze (Kupfer-Zinn bzw. Kupfer-Zinn-Blei) als weitere Kupferlegierung das Messing (Kupfer-Zink), das erst zusätzlich zur Bronzeauftritt, dann durch Recycling zunehmend mit ihr vermengt wird, bis es schließlich im Mittelalter zur dominierenden Legierung im alltäglichen Gebrauch wird und die Bronze zur Speziallegierung für besondere Anwendungen werden lässt. So haben wir es über einen Zeitraum von grob 1 500 Jahren, von der Zeitenwende bis in die Renaissance, mit drei möglichen Legierungspartnern für Kupfer zu tun, die teils einzeln, teils zu zweit und oft auch zu dritt auftreten. Diese gegen über den Verhältnissen in der Bronzezeit relative Vielfalt bietet zum einen die Möglichkeit, durch chemische Analysen mehrdimensionale und damit theoretisch besser definierte und gegeneinander abgrenzbare Gruppierungen zu bilden. Zum anderen führt diese Komplexität oft auch zu einem weniger klaren Bild, da sich alle möglichen Überlappungen und Überlagerungen ergeben, die oftmals keine klaren Konturen erkennen lassen. So fällt die immer notwendige Interpretation der chemischen Ana lysen dann vielfach sehr vage aus, wenn sie nicht gänzlich unverbindlich bleiben muss. Die  metallographische Untersuchung der Objekte bietet hier offenbar einen Weg, durch Informationen über die Verarbeitungseigenschaften und Verarbeitungsgeschichte der Funde zusätzliche Anhaltspunkte zu bekommen, die für die Interpretation nicht nur des jeweiligen Einzelstückes, sondern ganzer Datensätze insgesamt hilfreich sein können. Mit diesem Beitrag soll - angeregt durch den vorstehenden Artikel - die grundlegende Problematik kurz aufgezeigt und umrissen werden, ohne dass dabei ein erschöpfender Überblick über Literatur und Forschungsstand angestrebt wird.
Kontakt