Prähistorische Montanwirtschaft in den Ostalpen und den Karpaten
Mit dem ostalpinen und karpatenländischen Montanrevieren des 2. und 1. Jahrtausends v. Chr. nehmen wir einen montanarchäologisch bislang kaum beachteten Raum verstärkt in den Blick. Vor allem in der Frühphase der prähistorischen Salz- und Metallerzgewinnung dürfte Ost- und Südosteuropa wesentliche technologische Anregungen nach Westen – vor allem in die Ostalpen – vermittelt haben.
Schon seit Jahren erforschen wir die Montanreviere am Mitterberg und Dürrnberg. Beide Produzenten versorgten Mitteleuropa während des 2. und 1. Jahrtausend v. Chr. mit großen Mengen Kupfer und Salz. Die jeweiligen Projekte zielen auf die Untersuchung der Strukturen eines Wirtschaftsraums ab: Dazu zählen der Bergbau und das Umland mit seinen Siedlungen, Gewerbearealen und Siedlungen. Anhand verschiedener Daten entsteht so ein Bild zweier Montanlandschaften mit ihren verschiedenen Abbau- und Aufbereitungsprozessen, Raumstrukturen und Handelsbeziehungen.
Am Dürrnberg soll zusammen mit dem Salzburg-Museum und der Ruhr-Universität Bochum (RUB) eine archäologische Sommer-Akademie eingerichtet werden. Darüber hinaus ist eine große Wanderausstellung zum Thema Ostalpen in Vorbereitung.
Forschungsprojekte
Die Mitterberg-Region: Großproduktion von Kupfer in den Ostalpen in der Bronzezeit
Die Ostalpen waren in der Bronzezeit das wichtigste Abbaugebiet für Kupfer.
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Smelting of Sulfide Ore During the Bronze Age in the Eastern Alpine Region: A mining, Archaeological and Experimental Approach
The mining district of the Mitterberg area played an integral role as a supplier of copper ore during the Bronze Age in the eastern Alpine Region as well as farther abroad. Research in the area, which spans more than 150 years, has provided a wealth of information...
WeiterPrähistorische Salzgewinnung am Dürrnberg/Hallein, Österreich
Zeugnisse einer späteisenzeitlichen Salzbergbaumetropole und der zugeohrige Wirtschaftsraum.
WeiterDas westliche Slowakische Erzgebirge: Nutzungsstrategien eines sekundären Wirtschaftsraumes während der Bronzezeit
Seit dem späten 5. Jahrtausend v. Chr. war das Slowakische Erzgebirge offenbar ein wichtiger Lieferant für Metallerze. Dies konnten unsere archäometallurgischen Forschungen in den letzten Jahrzehnten hinreichend belegen.
WeiterProzessrekonstruktionen zur spätbronzezeitlichen Kupferverhüttung in den Südalpen
Nach der zufälligen Aufdeckung einer vorgeschichtlichen Ofenbatterie für die Kupferverhüttung in Acqua Fredda 1979 wurde das Deutsche Bergbau-Museum Bochum von der Denkmalpflege Trentin zu gemeinsamen Untersuchungen eingeladen.
WeiterUntersuchungen zur eisenzeitlichen Leder- und Felltechnologie: Funde aus den Salzbergwerken von Dürrnberg/Österreich und Chehrabad/Iran
Ziel der Untersuchungen sind neue Erkenntnisse zum Lederhandwerk: der Gerbung.
WeiterThe Rise of Metallurgy in Eurasia: Evolution, Organisation and Consumption of Early Metal in the Balkans
Die frühe Metallurgie auf der Balkanhalbinsel hat schon vor fast hundert Jahren wissenschaftliches Interesse erregt. Das bezog sich auf die Entdeckung von Metallartefakten der Vinčazeitlichen Siedlung Pločnik sowie die Ausgrabung zeitgleicher Keramik...
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Schätze der Berge: 10.000 Jahre Bergbau in den Ostalpen
Die Einführung der Metallurgie in das prähistorische Europa führte zu substantiellen Veränderungen in Kultur und Umwelt. In den Ostalpen entstanden im 2./1. Jahrtausend v. Chr. überregional bedeutsame Erzeugerlandschaften für Metallerze, vor allem für Kupfer.
WeiterDer Siedlungsraum Sopron als wirtschaftlicher und kultureller Knotenpunkt der Ostkelten
Der spätbronze- bis eisenzeitliche Kulturraum Sopron nimmt sowohl kulturell als auch geografisch am Schnittpunkt wichtiger Verkehrswege eine Schlüsselposition zwischen Nord- und Süd- („Bernsteinstraße“)...
WeiterFunctional analysis of macrolithic tools from the Upper Palaeolithic haematite mines of Tzines (Thasos, Greece)
The prehistoric mines of Tzines are located in Thasos, an island in the northern Aegean Sea, close to the coast of East Macedonia and Thrace (Greece).
Weiterabgeschlossene Forschungsprojekte
Prähistorischer Rötelbergbau auf Thasos: Die ältesten Untertagebaue Europas
Die Insel Thasos bildete in der Antike einen eigenen Staat, der auch Teile des gegenüber liegenden Festlandes einschloss und eigene Münzen prägte. Da die Insel besonders bei Herodot (VI, A6.A7) wegen des Reichtums ihrer Bergwerke gerühmt wurde, lag es nahe, die Herkunft des Münzmetalls aus den eigenen Lagerstätten anzunehmen.
WeiterPrähistorische Kupferproduktion in den südlichen Alpen, Region Trentino Orientale
Im Verlaufe des Projekts nahm unsere Kenntnis über die prähistorischen Verhüttungsstellen enorm zu: Waren vor Projektbeginn bereits 85 bekannt, so stieg deren Zahl auf 110 weitere Fundstellen an.
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