Warum muss ein Walzenschrämlader ins Netz? Podiumsgespräch zu Bewahren und Vermitteln des Steinkohlenerbes

Foto: Helena Grebe

Das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok) am Deutschen Bergbau-Museum Bochum (DBM) lädt am 16. November um 18.30 Uhr zu einem öffentlichen Podiumsgespräch ein: Gemeinsam mit Bärbel Bergerhoff-Wodopia, RAG-Stiftung, und Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier, Universität Freiburg, geht Dr. Michael Farrenkopf, Leiter des montan.dok, unter anderem der Frage nach, ob bergbauliches Kulturerbe nur im Museum zu bewahren ist. „Bergbauerbe 2.0 – oder: Warum muss ein Walzenschrämlader ins Netz?“ findet im Studierendenzentrum der Technischen Hochschule Georg Agricola in Bochum statt. Der Eintritt ist frei.

Mit dem Auslaufen der Steinkohlenförderung in Deutschland Ende 2018 sehen sich nicht nur Industrie und Wirtschaft vor Veränderungen gestellt. Auch Kulturinstitutionen, die bergbauliches Erbe bewahren, werden mit neuen Fragestellungen konfrontiert. Wie bewahrt, erforscht und vermittelt man zukünftig ein Bergbauerbe, in diesem speziellen Fall das des Steinkohlenbergbaus? Wie bietet man in diesem Zuge einer breiten Öffentlichkeit eine Forschungsinfrastruktur an – mitunter auch auf virtuellem Wege?

Diese Fragen beschäftigen das montan.dok in seiner täglichen Arbeit: im Bergbau-Archiv Bochum, der Bibliothek/Fotothek und den Musealen Sammlungen des DBM sammelt und archiviert es die entsprechenden Bestände und ist mit dem Ausstieg aus der deutschen Steinkohlenförderung im Jahr 2018 vor neue Herausforderungen des Bewahrens gestellt. Zudem gehört das montan.dok zur sogenannten Forschungsinfrastruktur des Leibniz-Forschungsmuseums und ist für Wissenschaftler der unterschiedlichsten Disziplinen ebenso Anlaufstelle, wie für Bürgerforscher, Journalisten und letztlich auch die Kollegen aus dem eigenen Haus. Das montan.dok ermöglicht also Forschung – und forscht selbst.

Um diese Forschungsergebnisse einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, sind auch hier neue Herangehensweisen notwendig: Wie vermittelt man Forschungsinhalte zeitgemäß, wissenschaftlich fundiert und zielgruppenübergreifend, mitunter an Generationen, die Bergbau nur noch aus Erzählungen oder von Abbildungen kennen? Wie macht man also Technik- und Sozialgeschichte erzähl- bzw. greifbar, auch ohne einen Besuch im Museum?

Eine mögliche Antwort gibt die Website, die im Rahmen des Podiumsgesprächs präsentiert wird: www.bergbau-sammlungen.de. Sie ist das Resultat aus dem Forschungsprojekt „Getrenntes Bewahren – Gemeinsame Verantwortung“ des montan.dok, das jetzt in „montan.dok 21“ weitergeführt und intensiviert wird.

Weitere Antworten gilt es im Zuge der knapp einstündigen Podiumsveranstaltung zu finden, in der sich mit Bärbel Bergerhoff-Wodopia, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung, Prof. Dr. Dr. Franz-Josef Brüggemeier, Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte an der Universität Freiburg, und Dr. Michael Farrenkopf, Leiter des montan.dok, Vertreter von Wirtschaft, Kultur und Forschung zusammenfinden.

  • Der Eintritt ist frei, das Platzkontingent jedoch begrenzt. Um Anmeldung wird daher bis zum 14. November per Mail gebeten an: sabine.niggemann@bergbaumuseum.de
  • Dauer der Veranstaltung: ca. 50 Minuten
  • Veranstaltungsort: Studierendenzentrum THGA, Herner Str. 45 44787 Bochum, www.thga.de/anfahrt