Dieses Projekt konzentriert sich hauptsächlich auf die Durchführung geochemischer Analysen von Erzen und Metallartefakten aus der Puna von Jujuy, einer Region, die reich an Kupfer- und Zinnvorkommen ist, die möglicherweise in präkolumbianischer Zeit ausgebeutet und in andere Gebiete des argentinischen Nordwestens exportiert wurden. Zunächst wollen wir die Herkunft des von den Bewohnern des Jujuy-Hochlandes verwendeten Kupfers ermitteln. Wir fragen uns, ob sie, wie vorgeschlagen, lokale Erze verwendeten oder stattdessen die Mineralien aus anderen reichen metallhaltigen Mineralbezirken im argentinischen Nordwesten, z. B. Capillitas, Catamarca oder Famatina, La Rioja oder aus anderen Regionen, z. B. nördlich von Chile. Wir werden auch Veränderungen im Laufe der Zeit, vor und nach der Inka-Eroberung, Unterschiede zwischen den lokalen Produktions- und Verbraucherstandorten sowie eine Reihe von Zwischenmöglichkeiten berücksichtigen, bei denen lokale und nicht-lokale Erze für unterschiedliche Zwecke hätten verwendet werden können. Zweitens fragen wir uns, ob das Jujuy-Hochland und seine Bewohner an der Erfüllung der Nachfrage nach Mineralien und Metallen in anderen Gebieten des argentinischen Nordwestens beteiligt waren.
Das Untersuchungsmaterial umfasst Kupfererze, Rohmineralien, metallische Prills|Klumpen und fertige Artefakte aus Kupfermineralien, wie Perlen, oder metallischem Kupfer und Bronze, wie z. B. Meißel, Messer, Scheiben, Armbänder und Nadeln. Alle wurden in archäologischen Stätten im Nordwesten Argentiniens geborgen:
- Wohnstandorten: oberflächliche Funde und in der Stratigraphie in Wohneinheiten und Mülldeponien sowie im Bestattungskontext,
- Bergpass-Schreine
- Bergbaustandorten
Die verwendete Methodik ist die folgende:
- Probenahme: Aufgrund konservierungsrechtlicher und gesetzlicher Beschränkungen für den Transport archäologischer Güter wurden in Argentinien Metallgegenstände mit Bohrern aus Schnellarbeitsstahl (HSS) mit 1,0 oder 1,5 mm Durchmesser beprobt, die an einem tragbaren Dremel-Werkzeug befestigt waren. Durch das Bohren von zwei oder drei Löchern in jedes Artefakt wurden etwa 30 bis 60 mg Metallspäne gewonnen.
- Allgemeine Charakterisierung der Proben in ihrer Elementzusammensetzung und Identifizierung von Mineralarten: p-RFA, XRD, RAMAN-Spektroskopie, FTIR.
- Provenienz Studien: SC-ICP-MS Spurenelementanalyse und MC-ICP-MS Bleiisotopenanalyse.
Die Originalität dieses Vorschlags liegt in der erstmaligen Anwendung der für Erzherkunftsstudien entwickelten Analysemethodik, die bisher noch nicht für die Untersuchung von Erzproben und Metallgegenständen eingesetzt wurde, die in archäologischen Stätten im Nordwesten Argentiniens geborgen wurden. Die Ergebnisse werden den indigenen Gemeinden vor Ort kommuniziert und in die Inhalte des Museums vor Ort integriert.
An english version of this project can be found here.
Project informations
Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Forschungsbereich Archäometallurgie
01.01.2023 bis 30.09.2023
Dr. Pablo Cruz, CONICET
Dr. Axel Nielsen, CONICET-INAPL
Dr. Carlos I. Angiorama, Dr. María del Pilar Babot, Dr. Constanza Taboada, CONICET-Universidad Nacional de Tucumán
Dr. Mariano Bonomo, Dr. Marcos Giovanetti, Dr. Emilia Iucci, CONICET-Universidad Nacional de La Plata
Dr. Gabriel López, Dr. Norma Ratto, Dr. Beatriz Ventura, Dr. Verónica Williams, CONICET-Universidad de Buenos Aires
Museo de La Plata, Universidad Nacional de La Plata
Instituto de Arqueologia, Universidad de Buenos Aires