Der Anschnitt - Ausgabe 2-3/2025

ISSN 0003-5238
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DER ANSCHNITT kann über die Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e.V. (VFKK) bezogen werden.
Kontakt: Sabine Birnfeld, sabine.birnfeld@bergbaumuseum.de, +49 (0)234-5877 193
Zusammenfassung:
In Heft 2-3/2025 stellte ein Forschungsteam der THGA die Ergebnisse der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Machbarkeitsstudie MUM | InduKult zu neuen Möglichkeiten der Bewertung von Stahlkonstruktionen von Industriekulturdenkmalen vor. Im Mittelpunkt des Interesses standen moderne Methoden des Umwelt- und Geomonitorings unter Einsatz UAS-getragener Sensoren, die daraufhin untersucht werden sollten, inwieweit sich mit ihnen Materialschäden an Objekten der Industriekultur detektieren und einordnen lassen. Am Fördergerüst des Rammelsberges wurden diese Methoden erstmals außerhalb der Studie getestet und um weitere Ansätze erweitert. Der vorliegende, in Kooperation des Forschungszentrums Nachbergbau mit dem Weltkulturerbe Rammelsberg Museum & Besucherbergwerk entstandene Titelbeitrag beschreibt nun die neuen Möglichkeiten der Bauüberwachung und zeigt die damit verbundenen Herausforderungen auf, die für den operativen Einsatz noch zu bewältigen sind.
Hunderttausende von Förderwagen wurden im Ruhrbergbau zum Transport der untertage geförderten Kohle an die Tagesoberfläche eingesetzt. Mit den Zechenschließungen wurden viele als typische identifikationsstiftende Symbole und öffentlich sichtbare Erinnerungsorte aufgestellt. Zur Geschichte der Förderwagen ist jedoch insgesamt wenig bekannt. Norbert Tempel betrachtet in seinem Überblick nicht nur Bauarten, Abmaße und Konstruktionen in Abhängigkeit von den Gegebenheiten der Bergwerke, sondern auch das kräftezehrende und gefährliche Handling durch die Bergleute und schließlich die Entwicklung zum Großförderwagen über die vergangenen 150 Jahre.
Dr. Helge Steen untersucht mit der Entwicklung der badischen Bergverwaltung im 18. Jahrhundert ein bislang nur unzureichend erforschtes Themenfeld. Der Aufsatz betrachtet die Organisationsstrukturen, stellt die maßgeblichen Persönlichkeiten vor und erörtert die spezifischen Herausforderungen, mit denen sich das vergleichsweise kleine Land mit gering entwickelter Montanwirtschaft konfrontiert sah.
Auch über die frühen Anfänge bergmännischer Erdölgewinnung im Braunschweigischen um 1800 war bislang kaum etwas bekannt. Dr. Stephan A. Lütgert, Leiter des Deutschen Erdölmuseums Wietze, stellt erstmals die dortigen Aktivitäten vor, die als die frühesten Zeugnisse der bergbaulichen Erschließung von Ölvorkommen in Norddeutschland gelten. Dazu zeichnet sein Beitrag die Entwicklung bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nach.
Das aktuelle Heft erscheint jeweils nach Ablauf eines Jahres im Archiv unter ‚Aktueller Jahrgang‘ online.