ANSCHNITT-Beihefte 38 und 39 erschienen

In der Reihe der ANSCHNITT-Beihefte sind zwei weitere Veröffentlichungen erschienen. In Beiheft 38 beschäftigt sich Dr. Peter Thomas mit bronzezeitlichen Bergbauhölzern des Mitterberger Gebiets. Prof. Dr. Ünsal Yalçın präsentiert in Beiheft 39 den finalen Band VIII der Reihe Anatolien Metal.

Das inneralpine Salzachtal birgt mit dem Mitterberger Gebiet eine der bedeutendsten Montanregionen der europäischen Bronzezeit. Bergleute endeckten dort vor rund 100 Jahren Werkzeuge und Abbauspuren ihrer prähistorischen Vorgänger. Seit 2002 finden dort montanarchäologische Forschungen des Deutschen Bergbau-Museums Bochum statt. In der vorliegenden Arbeit behandelt der Autor Dr. Peter Thomas, wissenschaftlicher Mitarbeiter des DBM-Forschungsbereichs Montanarchäologie, die Holzfunde aus den prähistorischen Bergwerken des Mitterberger Gebietes. Ausbauhölzer, Leuchtspäne und ein breites Spektrum an Geräten wurden teilweise während des 19. Jahrhunderts, vor allem aber durch die systematischen Ausgrabungen der letzten Jahre entdeckt. Diese Funde stellen neben dem eigentlichen Grubenbefund die unmittelbarsten Zeugnisse menschlichen Handelns untertage dar. Da sie außerdem nahezu alle Bereiche bergmännischer Arbeit repräsentieren, bietet deren detaillierte Auswertung vielfältige Einblicke in den bronzezeitlichen Bergbau, der dadurch als hoch entwickelter und spezialisierter Betrieb in Erscheinung tritt.

Weiterführende Informationen zum Forschungsprojekt finden Sie hier.  

Peter Thomas: Studien zu den bronzezeitlichen Bergbauhölzern im Mitterberger Gebiet. Forschungen zur Montanlandschaft Mitterberg 1. Der Anschnitt, Beiheft 38. (=Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 223). Bochum und Rahden/Westf.: Marie Leidorf, 2018.

Weitere Informationen zur Publikation erhalten Sie auf der Website des Verlags.

 


Der Tagungsband der Reihe Anatolian Metal VIII liegt vor

Elitäre Gesellschaften und Netzwerke im prähistorischen Anatolien und Vorderen Orient: Mit der Publikation endet die Reihe „Anatolian Metal“. In ihr vereinigen sich Beiträge der gleichnamigen Tagungsreihe, die seit 1998 am Deutschen Bergbau-Museum Bochum unter der Ägide von Prof. Dr. Ünsal Yalçın, stellvertretender Leiter des DBM-Forschungsbereiches Archäometallurgie, stattgefunden hat. Der finale Band VIII befasst sich mit aktuellen Fragen zu frühen elitären Gesellschaften und ihren Netzwerken in Anatolien und dem Vorderen Orient.

Die einführenden Artikel sind Halet Çambel gewidmet, die nicht nur Pionierin der türkischen Archäologie war, sondern zu den weltweit führenden Persönlichkeiten der vorgeschichtlichen Archäologie gehörte und im Juni 2016 100 Jahre alt geworden wäre. In den folgenden Beiträgen werden elitäre Gesellschaften vom Neolithikum bis zur Bronzezeit siedlungsarchäologisch beleuchtet. Ergänzend dazu richten die Autoren ausgehend von den prominenten Nekropolen in Alacahöyük und Ur einen Blick auf frühbronzezeitliche Bestattungsriten und Grabinventare. Der Untersuchung von Handelsnetzwerken innerhalb Anatoliens sowie in den benachbarten Regionen der Ägäis im 3. und 2. Jahrtausend v. Chr. widmet sich der Hauptanteil des Buches. Gegenstand der Betrachtung sind neben Prestigegütern, Keramik und ökonomischen Kleinfunden wie Gewichten auch die Geographie und Topographie. Die abschließenden Beiträge setzen sich mit Segregationsprozessen in Siedlungen, bildlichen Darstellung von Eliten und ikonographischen Elementen in Gräbern des bronzezeitlichen Europas auseinander.



Ünsal Yalçın (Hrsg.): Anatolian Metal VIII: Eliten-Handwerk-Prestigegüter. Der Anschnitt, Beiheft 39. (=Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 226). Bochum und Rahden/Westf.: Marie Leidorf, 2018.

Weitere Informationen zur Publikation erhalten Sie auf der Website des Verlags.