Research Projects
Durch die Problematik des Arbeitskräftemangels, die Herausforderung einer erfolgreichen Integration zahlreicher bergfremder Arbeitskräfte sowie die zunehmende Verschlechterung des sozialen Betriebsklimas in den Zechenbetrieben, steigerte sich die Forderung nach einer neuen bzw. alternativen Form der Betriebsführung innerhalb des Steinkohlenbergbaus. Dazu wurde seitens des mittleren und hohen Zechenmanagements vermehrt auf arbeitswissenschaftliche Studien und Ergebnisse als Mittel zur Lösung der zeitgenössischen Probleme und Herausforderungen zurückgegriffen. Unterschiedliche wissenschaftliche Disziplinen, wie die Sozialpsychologie und die Sozialwissenschaften widmeten sich der Frage nach einer verbesserten Form der Betriebsführung, Arbeitsplatzgestaltung und betrieblichen Sozialpolitik, um einen Wandel des in Kritik geratenen Führungsstils zu bewirken.
Um die zeitgenössischen Herausforderungen des Steinkohlenbergbaus und die damit einhergehenden Lösungsversuche auf betriebspolitischer Ebene zu untersuchen, sollen in dem hier vorliegenden Teilprojekt sowohl die betrieblichen Praktiken als auch die arbeitswissenschaftlichen Diskurse untersucht und miteinander in Beziehung gesetzt werden.
Die betrieblichen Praktiken stellen einen entscheidenden Bereich im Wandlungsprozess des Steinkohlenbergbaus dar. Einerseits sind sie in ihrer Entfaltung an politische, soziale und ökonomische Rahmenbedingungen gekoppelt und ermöglichen einen Einblick in den Umgang der Bergbauunternehmen mit Krisen und Konjunkturen. Andererseits verdeutlichen sie die Erfahrung und Erwartung der im Steinkohlenbergbau handelnden Subjekte, wodurch sich der Frage nach einem gewandelten Leitbild und einer möglichen eigenen Innovationskultur in der Betriebsführung des Steinkohlenbergbaus genähert werden kann.
Project informations
Martha Poplawski
Martha Poplawski
Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Forschungsbereich Bergbaugeschichte
11/2015 – 08/2018
Prof. Dr. Dieter Ziegler (Betreuer), Historisches Institut, Ruhr-Universität Bochum