Ältester Dampfmaschinenstandort im Siegerland erforscht

Foto: Peter Thomas

Wissenschaftler des Deutschen Bergbau-Museums Bochum unterstützten das LWL-Projekt bei Wilnsdorf Der „Tiefe Grundstollen Landeskrone“ bei Wilnsdorf war seit zwei Jahrzehnten mit Beton verplombt. Der geplante Ausbau der A 45 und damit einhergehende Untersuchungen zur Standsicherheit ermöglichten kürzlich Wissenschaftlern des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), des Vereins für Siegerländer Bergbau e. V. und des Deutschen Bergbau-Museums Bochum den lange verschlossenen Zugang zu einem bedeutenden Industriedenkmal.

In fast 90 Meter Tiefe und etwa 800 Meter hinter dem Stollenzugang befindet sich der Standort der ersten unter Tage betriebenen Dampfmaschine im Siegerland: Vor 160 Jahren wurden hier Blei- und Fahlerze gefördert. Die gemauerte Maschinenhalle ist eines der wenigen noch heute existierenden Bau- oder Bodendenkmäler aus den Anfängen der Industrialisierung. Als Grundlage für eine spätere Bewahrung dieses Industriedenkmals dokumentierten die Wissenschaftler die ehemalige Pump- und Fördereinrichtung.
Die Wissenschaftler des DBM unterstützen die Arbeiten mit ihrer Fachexpertise – vor allem bei der dreidimensionalen Dokumentation: Erstmals in Westfalen wandten sie das sogenannte Structure From Motion-Verfahren (SfM) unter Tage an. Das Ergebnis ist ein 3D-Modell, entstanden aus einer Vielzahl einander überlappender Fotos. Einen Eindruck von den Dokumentationsarbeiteten und Arbeitsschritten in der Grube gibt ein von den Wissenschaftlern des DBM erstelltes Video.