Der Anschnitt Heft 1/2 2021 ist erschienen

Ausschnitt des Covers von Der Anschnitt
Die erste Ausgabe des Jahres 2021 der Zeitschrift DER ANSCHNITT ist erschienen. Die Zeitschrift kann über die VFKK oder online bezogen werden. Wie üblich umfasst das montanhistorische Periodikum eine umfassende Themenvielfalt.

Dr. Gabriele Körlin, stellvertretende Forschungsbereichsleiterin Montanarchäologie im Deutschen Bergbau-Museum Bochum, stellt in ihrem Titelbeitrag zusammenfassend die Ergebnisse der archäologischen Untersuchungen am römischen Stollen Bruss in Wallerfangen/Saar vor. Die vom Forschungsbereich durchgeführten Arbeiten liefen mit Unterbrechungen seit den 1990er Jahren und wurden 2019 abgeschlossen. Der Azuritbergbau im Stollen wurde in der römischen Kaiserzeit angelegt und in jüngeren Zeiten mehrfach fortgeführt. Der intakte Ausbau lieferte nicht nur wertvolle Erkenntnisse zur Vortriebstechnik, sondern bot auch Hinweise auf die Fördermengen des begehrten Pigments, das u. a. für Wandmalereien genutzt wurde.

PD Dr. Tobias A. Jopp vom Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Regensburg befasst sich mit der Produktivität und negativen Rationalisierung im deutschen Steinkohlenbergbau zwischen 1948 und 2018. Das Ziel der statistischen Analyse liegt in einer Bewertung des langfristigen Strukturwandels anhand der Zechenschließungen und der Entwicklung der Gesamtarbeitsproduktivität. Durch die Auswertung der Mikrodaten sämtlicher Steinkohlenzechen beleuchtet die Studie ein wichtiges, in der historischen Literatur bislang weitgehend vernachlässigtes Thema in einer neuen Perspektive.

Dr. des. Simon Große-Wilde, Arbeitsbereich Historische Wissenschaftsforschung der Abteilung Geschichtswissenschaft der Universität Bielefeld, erörtert am Beispiel der Technischen Anleitung zur Reinhaltung der Luft und des Bundes-Immissionsschutzgesetzes das Regulierungswissen und die Wissensregulierung im deutschen Kokereiwesen nach 1945. Beide Felder sind untrennbar miteinander verbunden. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der praktischen Anwendung des Regulierungswissens bzw. dessen Auswirkungen auf den Kokereibetrieb sowie den sich daraus ergebenden technischen und technologischen Veränderungen im Kokereiwesen.

Dipl.-Ing. Bauassessor Ulrich Schildberg, Bochum, betrachtet in seinem Beitrag die wechselvolle Geschichte des Bergbaus auf der zu Norwegen gehörende Inselgruppe Svalbard (Spitzbergen) von der Pionierzeit Ende des 19. Jahrhunderts bis zum nun bevorstehenden Ende. Parallelen zum Ruhrgebiet sind durchaus erkennbar. Der Bergbau im weltweit nördlichsten Kohlerevier sorgte für eine dauerhafte Besiedelung, während sein Auslaufen die Region vor umfassende Fragen des Strukturwandels stellt. Und auch hier soll dieser durch Tourismus und Wissenschaft erreicht werden.

Wie gewohnt ergänzen Rezensionen und Miszellen das Heft.

DER ANSCHNITT ist das einzige montanhistorische Periodikum von internationaler Bedeutung. Jährlich erscheinen sechs Hefte mit umfangreichen Aufsätzen zu allen Epochen der Bergbaugeschichte; Kurzbeiträge beleuchten einzelne Forschungsaspekte und -ergebnisse. Jedes Heft enthält zudem einen Rezensionsteil und eine Beilage über die „Meisterwerke bergbaulicher Kunst und Kultur“.

DER ANSCHNITT kann über die Vereinigung der Freunde von Kunst und Kultur im Bergbau e. V. (VFKK) bezogen werden. Sabine Birnfeld, sabine.birnfeld@bergbaumuseum.de, +49 (0)234-5877 193 bzw. über den Online-Shop.