Deutsches Bergbau-Museum Bochum unterstützt Bewahrung iranischer Kulturgüter

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Foto: Peter Thomas

Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff, Direktor des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, und Prof. Dr. Thomas Stöllner, Leiter der Abteilung Forschung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum, haben am vergangenen Donnerstag, 16.01.2020, in einem Schreiben an die iranische Organisation für Kulturerbe, Handwerk und Tourismus (ICHHTO) ihre Unterstützung für die Bewahrung des Kulturerbes bekräftigt.

In einem Auszug des Schreibens, das in deutscher und englischer Sprache sowie in Farsi erstellt wurde, heißt es: „Als Institution, die die Bewahrung, Erforschung und Vermittlung von kulturellen Zusammenhängen als ihre Kernaufgabe sieht, betrachten wir daher die Spirale der Aggression in den Krisengebieten des Nahen Ostens mit großer Sorge. Wir lehnen Gewalt gegen Menschen aber auch gegen das kulturelle Erbe des Iran mit Vehemenz ab. Die Zerstörung von Kulturgut verstößt gegen Artikel 52 und 53 der Genfer Konvention. Wir plädieren, die dort klar formulierten Ziele für die Bewahrung des Kulturerbes einzuhalten und so die Zeugnisse der Menschheitsgeschichte auch für zukünftige Generationen verfügbar zu halten. So unterstützen wir Sie in dem Bemühen Ihr Kulturerbe zu bewahren und würden uns freuen, dieses Erbe in Deutschland zeigen zu können und damit seine Bedeutung in unserer Region noch einmal stärker herauszustellen.“

Die Stadt Zanjān (Iran) beherbergt eines der drei weltweit bekannten antiken Salzbergwerke. Im Rahmen des von der Gerda Henkel Stiftung geförderten Vorhabens „Das Salzmann-Projekt“ mit dem Schwerpunkt zur Bewahrung des kulturellen Erbes in Krisenregionen („Patrimonies“) wird aktuell an einer Sonderausstellung gearbeitet. Mit dem Archäologischen Museum Frankfurt, dem Zanjan Saltmen and Archaeological Museum und dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran bereitet das Deutsche Bergbau-Museum Bochum die wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Projekt „Die Salzmänner von Zanjan. International Chehrabad Saltmummy & Saltmine Exploration Project“ für die Sonderausstellung „Tod im Salz. Eine archäologische Ermittlung in Persien“ auf.

Aufgrund der aktuellen politischen Lage waren die Auswirkungen auf Versicherungsthematiken und Kunsttransporte nun so verändert, dass das Archäologische Museum Frankfurt als vorgesehene erste Station die Sonderausstellung auf unbestimmte Zeit verschieben musste. Alle beteiligten Projektseiten arbeiten aktuell weiterhin darauf hin, die Sonderausstellungen in Deutschland im geplanten Umfang zeigen zu können.

Die Briefe im Wortlaut finden Sie hier: