Dreimonatiges DFG-Stipendium für Silikose-Forscher

Foto: Deutsches Bergbau-Museum Bochum |montan.dok

Seit Dezember 2016 wird im Deutschen Bergbau-Museum Bochum im Projekt „Partizipative Risikopolitik? Die Regulierung der Silikose im westdeutschen und britischen Steinkohlenbergbau“ die Geschichte der „Staublunge“ beforscht. Nun wird mit einem DFG-Stipendium auch die Forschungsarbeit in Großbritannien möglich.

Seit Dezember 2016 erforscht Daniel Trabalski, Forschungsbereich Bergbaugeschichte, in seinem durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Promotionsprojekt „Partizipative Risikopolitik? Die Regulierung der Silikose im westdeutschen und britischen Steinkohlenbergbau“ die Geschichte der „Staublunge“ im Ruhrkohlenbergbau nach 1945. Im Fokus stehen dabei die zukunftsgerichtete Präventionspraxis in der Sozialversicherung und in den Bergbaubetrieben und die Verwissenschaftlichung und Politisierung der sozialen Probleme, die aus den chronischen gesundheitlichen Belastungen der Arbeit erwuchsen.

Für den Zeitraum vom 01. August bis 31. Oktober 2019 hat Trabalski nun ein Forschungsstipendium beim Deutschen Historischen Institut London (DHIL) eingeworben, das es ihm ermöglicht, in diesem Zeitraum den britischen Vergleichsfall zu untersuchen. Das DHIL bewilligt zweimal im Jahr Fördermittel für Promotions- und Post-Doc-Projekte, die sich u. a. mit der Geschichte der deutsch-britischen Beziehungen oder der Geschichte Großbritanniens auseinandersetzen, um Recherchen vor Ort zu ermöglichen.

Da länderübergreifende Austauschprozesse sowie Beobachtungen und Gegenbeobachtungen auf dem Gebiet des Arbeitsschutzes und der Arbeitsmedizin in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine immer größere Rolle spielten, soll der vergleichende Blick auf Großbritannien dem Promotionsprojekt eine transnationale perspektivische Erweiterung bringen.

Das Promotionsvorhaben ist Teil des durch die RAG-Stiftung geförderten Projekts „Vom Boom zur Krise. Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“.