Online-Panel: Mining Waste

Grafik: DESIGN EARTH, Pacific Aquarium, Parliament of Refugees, detail, 2016

Im Rahmen des Verbundprojekts „Mining. Abbau der Zukunft“ findet am Dienstag, 21. November 2023, um 18:00 Uhr ein Online-Panel zum Thema „Mining Waste“ statt. Internationale Forschende widmen sich der Frage nach dem so genannten Extraktivismus aus verschiedenen Gesichtspunkten. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Im wörtlichen Sinne bedeutet Extraktivismus „die erzwungene Entnahme von Rohstoffen und Lebensformen aus der Erdoberfläche, der Tiefe und der Biosphäre“ (Mezzarda/Neilson). Er bezieht sich insbesondere auf den Abbau von nicht erneuerbaren fossilen Brennstoffen, von Baumaterialien und Erdrohstoffen. Neben diesen umfassenderen Formen der Ausbeutung umfasst der Begriff aber auch die Ausplünderung von Agrarland, Ozeanen, genetischen Ressourcen, digitalen Daten oder Arbeitskraft. Extraktivismus, so die fachübergreifende Überzeugung, lässt sich als zentrale Logik gegenwärtiger kapitalistischer Gesellschaften bestimmen und weist trotz seiner verheerenden ökologischen und sozialen Bilanz eine steigende Tendenz auf.

Die Vortragsreihe „(Resisting) Extractivism“ versammelt Beiträge von Kunstschaffenden und Forschenden, die sich angesichts dieser beunruhigenden Entwicklung kritisch mit dem (neo-)extraktiven Prinzip des globalisierten Kapitalismus auseinandersetzen und widerständige Modelle entwerfen. Die unterschiedlichen künstlerischen und wissenschaftlichen Ansätze untersuchen, wie die Ausbeutungsmechanismen der extraktiven Logik funktionieren, mit welchen Strategien der Aneignung und Enteignung sie verbunden sind und auf welche Weise diese Strategien in der Geschichte und der anhaltenden Präsenz von Kolonialismus und Rassismus verwurzelt sind. Sie visualisieren die verheerenden Auswirkungen eines exzessiven Extraktivismus und imaginieren oder realisieren postextraktivistische Lebensformen sowie oppositionelle ästhetische und aktivistische Praktiken.

Das Online-Panel „Mining Waste" am 21.11.2023 wird die Frage stellen, ob Recycling oder Phytomining realistische Optionen sein könnten, um die Erschöpfung unserer natürlichen Ressourcen zu verhindern, unser Abfallproblem zu lösen und Umweltauswirkungen zu reduzieren. Die kanadische Soziologin Myra J. Hird wird einen Vortrag zu ihren Thesen zu den extraktiven Logiken des Kapitalismus halten. Ihrem Vortrag folgen Rania Ghosn and El Hadi Zazairy vom Architekten-Kollaborativ Design Earth, die sich in ihrer Forschung und Gestaltung immer wieder mit Abfallmanagement und Recycling | Wiederverwendung von Abfällen befassen.

Die Teilnahme erfolgt über das Onlinetool Zoom. Den Teilnahmelink finden Sie hier.

Teilnahmebedingungen im Überblick:

  • Zeitpunkt: Di. 21.11.2023 | 18:00 Uhr
  • Dauer: ca. 1,5 Stunden
  • Kosten: Teilnahme kostenlos
  • Ort: online via Zoom
  • Anmeldung nicht erforderlich
  • Teilnehmendenzahl begrenzt

Das Online-Panel findet im Rahmen des Verbundprojekts „Mining. Abbau der Zukunft“ entwickelten Reihe „(Resisting) Extractivism“ statt. Das Projekt ist eine Kooperation vom cx centrum für interdisziplinäre studien der Akademie der Bildenden Künste München mit dem Zeppelin Museum, Friedrichshafen; Museum der Arbeit, Hamburg, Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig und dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen.