Promovierenden-Forum der Leibniz-Gemeinschaft (Sektion A)

  Foto: Jana Golombek

DBM-Nachwuchswissenschaftler nahmen teil Am 15. und 16. September nahmen Jana Golombek, Nikolai Ingenerf und Martha Poplawski - junge Wissenschaftler der Bergbaugeschichte und des montan.dok des Deutschen Bergbau-Museums Bochum - am Forum für Promovierende der Sektion A der Leibniz-Gemeinschaft in Marburg teil.

Die zweitägige Veranstaltung fand am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung statt und befasste sich mit Fragen zur Forschungsinfrastruktur sowie zum Wissenstransfer in den Geisteswissenschaften und der Bildungsforschung.
Nach einer Einführung in die Strukturen und Ziele der Sektion A der Leibniz-Gemeinschaft widmete sich das Plenum, begleitet von einem Vortrag von Prof. Dr. Friedrich Hesse (Direktor Leibniz-Institut für Wissensmedien, Tübingen, und Vizepräsident der Leibniz-Gemeinschaft), dem Themenschwerpunkt „Museen und digitale Medien“. In dem anschließenden Vortrag zu „Wissensressourcen und Wissenstransfer“ präsentierte Prof. Dr. Peter Haslinger (Direktor Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung, Marburg) Herausforderungen, Chancen und Karrieremöglichkeiten für Nachwuchswissenschaftler im Umfeld der Leibniz-Gemeinschaft. Mit diesem Vortrag leitete Haslinger in eine Diskussion ein, in der die Frage nach der institutsübergreifenden Vernetzung und der Qualifikation von Nachwuchswissenschaftlern besprochen werden konnte. 
Die Nachwuchswissenschaftler des DBM nahmen anschließen an einem der zwei angebotenen Workshops zum Thema „Von Quellen und Objekten zu Wissensvermittlung und Transfer“ teil. Unter der Leitung von Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner (Direktorin des Deutschen Schiffahrtsmuseums, Bremerhaven) erarbeiteten und diskutierten die Teilnehmer zunächst über Karrieremöglichkeiten innerhalb der deutschen Museumslandschaft und widmeten sich anschließend dem problematischen Verhältnis von Objekt und Kontext. Als Beispiel diente ein Glasfaserkleid aus dem Jahr 1893, das am Deutschen Museum in München restauriert und eventuell ausgestellt werden soll. Für das Kleidungsstück wurden drei Kontextkategorien identifiziert, die im Rahmen einer Ausstellung rekonstruiert und damit auch eine Form der Interpretation darstellen werden: ursprünglicher Verwendungskontext, Fund bzw. Überlieferung, Ausstellung. 
Der erste Tag endete in einem Austausch zwischen den Promovierenden der Leibniz-Gemeinschaft über Erfahrungen, Forschungsinteressen und Zukunftsvorhaben. 
Am nächsten Morgen hörten die Nachwuchswissenschaftler zunächst einen Vortrag über den Leibniz-Forschungsverbund „Historische Authentizität“. Der Referent Dr. Achim Saupe (Zentrum für Zeithistorische Forschung, Potsdam) gab den Teilnehmern einen Einblick in die verschiedenen Zugänge zum Thema und die jeweiligen Themenlinien. Das DBM ist als eines von 18 Leibniz-Instituten in diesem Forschungsverbund vertreten und setzt sich mit dem Verhältnis von Authentizität und Industriekultur auseinander.
Abschließend berichteten Prof. Dr. Olaf Köller (Wissenschaftlicher Direktor am Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik und Professor für Empirische Bildungsforschung an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel), Prof. Dr. Felicitas Macgilchrist (Abteilungsleiterin im Georg Eckert Institut und Professorin für Medienforschung an der Universität Göttingen) und Dr. Karin Zimmer (Koordinatorin des Leibniz-Forschungsverbunds „Bildungspotentiale“) über ihren beruflichen Werdegang. Es wurde deutlich, dass wissenschaftliche Karrieren selten geradlinig verlaufen und die Vernetzung mit anderen Wissenschaftlern ein entscheidender Faktor sein kann.
Die regelmäßig stattfindenden Promovierenden-Foren der Leibniz-Gemeinschaft bieten jungen Wissenschaftlern eine gute Gelegenheit zur Vernetzung und zum fachlichen Austausch.