Heinrich Winkelmann Stipendium

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum bietet seit 2014 jährlich zwei Forschungsstipendien in den Bereichen Bergbaugeschichte, Montanarchäologie, Materialkunde und Archäometallurgie an. Die dreimonatigen Forschungsaufenthalte bieten für promovierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine exzellente Möglichkeit, an einem renommierten Forschungsmuseum der Leibniz-Gemeinschaft ein eigenes montanhistorisches, archäometallurgisches, materialkundliches oder montanarchäologisches Projekt zu verwirklichen. Das Heinrich Winkelmann Stipendium umfasst eine Förderung von drei Monaten mit insgesamt 6.000 €. Bewerbungen aus dem Ausland sind erwünscht.

Die aktuelle Ausschreibung finden Sie hier.

Unsere Stipendiatinnen und Stipendiaten

Dr. Nikolaos Olma

Nikolaos Olma ist Postdoktorand am Leibniz-Zentrum Moderner Orient (ZMO) in Berlin und Lehrbeauftragter am Institut für Sozial- und Kulturantrhopologie an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg. Aktuell arbeitet er an einem Buch zu verschiedenen Prozessen des (Un)Wissens über das Leben mit radioaktiven Uranabfällen in Mailuu-Suu, einer ehemaligen Bergbaustadt in Kirgisistan. Er war ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale). Nikolaos Olma hat seine Promotion an der Universität in Kopenhagen mit einer Dissertation zur Verknüpfung von verkörperter Erinnerung und städtischer Infrastruktur in Tashkent, Usbekistan, abgeschlossen (2018). Er hat umfangreiche Erfahrung in ethnographischer Feldarbeit vor allem in Zentralasien, seine Arbeiten erschienen in Sammelbänden und peer-reviewed Zeitschriften, darunter Geoforum, City & Society, Social Anthropology, Central Asian Survey und Saeculum: Jahrbuch für Universalgeschichte.

Uranindustrialismus: Soziale, ökologische und epistemische Ungerechtigkeiten im staatlich-sanktionierten industriellen Uranbergbau, 1938-1968

Von Mitte der 1940er bis Mitte der 1960er Jahre wiesen Uranbergbaustädte rund um den Globus unabhängig voneinander ähnliche Merkmale von Ausbeutung von Randgebieten und unerwünschten Bevölkerungsgruppen, Kontrolle wissenschaftlicher Erkenntnisse und das Fehlen jeglicher Schutzmaßnahmen für die am Uranabbau und an der Uranverarbeitung Beteiligten. Die verblüffenden Ähnlichkeiten lassen vermuten, dass der staatlich sanktionierte industrielle Uranbergbau in der frühen Ära des Kalten Krieges etwas Eigenes hatte, was ich als Uranindustrialismus bezeichne – zugleich eine zeitliche und analytische Kategorie –, die sich von anderen Aspekten der uranbetriebenen nuklearen Moderne unterscheidet.

Als zeitliche Kategorie bezieht sich der Uranindustrialismus auf den Zeitraum ab der Entdeckung der Kernspaltung im Jahr 1938, die die Möglichkeit einer künstlichen nuklearen Kettenreaktion schuf und das Interesse an deren militärischen Anwendungen weckte. In den frühen 1940er Jahren suchten die Kriegsparteien des Zweiten Weltkriegs verzweifelt nach Uran für ihre jeweiligen Atomprogramme, was zu einem „Uranrausch“ führte, ähnlich dem Goldrausch des 19. Jahrhunderts. Das Dringlichkeitsgefühl, das diesen neuen Ansturm kennzeichnete, führte zu einer Reihe von sozialen, rassistischen, epistemischen und ökologischen Ungerechtigkeiten, deren Hinterlassenschaften die betroffenen Gemeinschaften noch immer verfolgen. Praktisch endete die Ära des Uranindustrialismus mit dem Zusammenbruch der Urannachfrage Mitte der 1960er Jahre, aber die Langfristigkeit seines Vermächtnisses verlängern seine Auswirkungen auf unbestimmte Zeit.

Als analytische Kategorie verdeutlicht das Konzept die Art und Weise, in der Staaten, Bergbauunternehmen und sogar die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) dem Uranbergbau seinen nuklearen Status nehmen. Während Arbeiter in Uranbergwerken seit jeher „höheren Mengen interner Strahlung ausgesetzt sind als [...] Arbeiter in jedem anderen Segment der Kernenergieindustrie“, betrachtet die IAEO Uranbergwerke bereits seit 1961 nicht mehr als „Hauptnuklearanlagen“, mit der Begründung, Uran sei ein „Naturprodukt“ und keine „nukleare Bedrohung“. Eine solche Argumentation macht Uranbergwerke zu normal-gefährlichen Arbeitsplätzen und schafft Raum für die Anfechtung und Unsichtbarmachung von berufsbedingten Gesundheitsrisiken. Folglich normalisieren und routinisieren Staaten und Bergbauunternehmen Gesundheitsrisiken, die sich speziell aus dem Uranbergbau ergeben – wie etwa Lungenkrebs –, indem sie sie neben Silikose, der schwarzen Lunge und anderen mit dem Bergbau im Allgemeinen verbundenen Krankheiten aufführen. Im Gegensatz zu den Auswirkungen eindrucksvoller nuklearer Ereignisse – z.B. Fallout oder Katastrophen – trägt diese Entnuklearisierung des Uranbergbaus dazu bei, die langanhaltende Gewalt, die seine Hinterlassenschaften den menschlichen Körpern und der Umwelt zufügen, zu verschweigen.

Zahra Hashemi ist Archäologin, sie promovierte 2018 in Orientalischer Archäologie an der Universität Paris 1, Panthéon-Sorbonne. Ihr wissenschaftliches Hauptinteresse gilt der Bronze- und Eisenzeit in der Zagros-Region (Iran/Irak). Sie ist Mitglied mehrerer internationaler Archäologenteams und hat bereits an verschiedenen Ausgrabungen im Iran, Irak, Armenien, Turkmenistan, Usbekistan und Afghanistan teilgenommen. Von 2018 bis 2020 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin des VEPMO-Teams (du Village à l'Etat au Proche et Moyen Orient) des ArScAn-Labors (Archeologies et Sciences de l'Antiquité) in Frankreich. Sie war Stipendiatin des Shelby White Leon Levy-Programms für archäologische Publikationen und ihre Monographie über die archäologische Stätte von Sangtarashan in Luristan (Westiran) ist derzeit im Druck. Zwischen 2020 und 2022 war sie als Porstdoktorandin bei LABEX (Les Passés dans le Présent) angestellt. Im Rahmen des Projekts LurPaP (Luristan from the Past to the Present) hat sie sich eingehend mit Fragestellungen zu den Bronzen von Luristan beschäftigt, namentlich aus den Sammlungen Louvre-Museum und MAN (Musée d'Archaeologie Nationale).

Von der Mine zum Artefakt: Die Entstehung und Entwicklung der Metalltechnologie im zentralen Zagros durch das Studium der "Luristan-Bronzen"

Im Rahmen des Heinrich-Winkelmann-Stipendiums vertieft sie ihre Forschung an den Bronzen von Luristan weiter. Derzeit beschäftigt sie sich insbesondere mit der Herkunft der Rohstoffe für diese fabelhaften Metallobjekte.

„Bronzen von Luristan“ bezeichnen rätselhaften Artefakten von großer morphologischer Vielfalt. Sie bestehen meist aus Bronze, teilweise aber auch aus Eisen und Silber, und tragen oft eine sehr ausgefeilte und originelle Ikonographie. Man datiert sie auf ca. 2500-1800 v. Chr. und 1250-600 v. Chr., also in die Bronze- und Eisenzeit. Diese Artefakte sind zu einem wichtigen kulturellen Marker der Region Luristan im zentralen Zagros geworden. Sie sind kaum archäologisch und archäometallurgisch noch weniger erforscht. Trotz fast hundertjähriger Bekanntheit und archäologischer Untersuchungen in der Region ist ihre Geschichte in vielerlei Hinsicht noch immer unzureichend ergründet. Zahlreiche Artikel wurden über die Typologie, Typochronologie und Ikonographie der Luristan-Bronzen verfasst, aber die technischen Aspekte dieser Artefakte wurden bisher kaum bearbeitet.

Durch physikochemische und isotopische Analysen von Schlacken aus mehreren Schlackenhalden in der Region Luristan will Zahra Hashemi ein ehrgeiziges Forschungsprogramm starten. Ziel ist, ein besseres Verständnis der metallurgischen Aspekte der Bronzen von Luristan und die Herkunft der benötigten Rohstoffe zu erlangen. Über die markanten Artefakte lassen sich im Folgenden wichtige Rückschlüsse auf die Rolle der Zagros-Region in den Handels- und Austauschnetzen im Alten Orient ziehen.

Publikationen

  • Zahra Hashemi, « An overview of studies on the Bronzes of Luristan », In : Hasanzadeh, Y., Vahdati, A.A., Karimi, Z., Proceedings of the International Conference on the Iron Age in Western Iran and Neighbouring Regions, 2019, pp. 175-183.
  • Mehrdad Malekzadeh, Ata Hasanpur, Zahra Hashemi, “Bronzes of Luristan in a Non-funerary Context: Sangtarashan, an Iron Age Site in Luristan (Iran)”, Proceedings, 10th ICAANE, Vienna, 2018.
  • Ata Hasanpur, Zahra Hashemi, Bruno Overlaet, “The Baba Jilan Graveyard near Nurabad, Pish-I Kuh, Luristan, A preliminary report”, Iranica Antiqua 50, 2015, pp. 169-210.
  • Zahra Hashemi, « D10-D13, in Chapter D, Excavating Gird-i Bazar: the 2016 season », In: Janoscha Kreppner, Andrea Squitieri (Eds.), Unearthing the Dinka Settlement Complex: The 2016 Season at Gird-i Bazar and Qalat-i Dinka, Peshdar Plain Project Publications 2. Gladbeck, PeWe-Verlag, 2017, pp. 95-102.
  • Eleanor Barbanes Winkinson, Andrea Squitieri, Zahra Hashemi, « Samples and finds from Gird-i Bazar », In: Karen Radner, Janoscha Kreppner, Andrea Squitieri (Eds.), Exploring the Neo-Assyrian Frontier with Western Iran: The 2015 Season at Gird-i Bazar and Qalat-i Dinka, Peshdar Plain Project Publications, vol. 1. Gladbeck, PeWe-Verlag, pp. 100-108.
  • Zahra Hashemi, Mehrdad Malekzadeh, Ata Hasanpour, 2022, Sangtarashan: L’Âge du Fer au Pish Kuh du Luristan, Acta Iranica, Peeters, Levanii (in Druck)

Cynthia Browne (Ph.D. 2019, Harvard University, Cambridge, MA) ist Anthropologin und Medienwissenschaftlerin. Sie war 2020-2021 Fellow am Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung in Potsdam, Deutschland, und ist derzeit Post-Doc in der Forschungsgruppe Das Dokumentarische: Excess und Entzug  an der Ruhr-Universität sowie als Associate am Anthropology Department der Harvard University. Ihr derzeitiger Forschungsschwerpunkt liegt auf den Nachwirkungen und materiellen Hinterlassenschaften des Bergbaus in unterschiedlich situierten Körpern und Landschaften. Ihre Promotions- und Postdoc-Forschung wurde u.a. vom DAAD, dem Minda de Gunzburg Center for European Studies, der Dan David Foundation und der National Science Foundation gefördert.

Unterirdische Vibrationen: Zu einer Medienarchäologie des Bergbaus

Dieses Forschungsprojekt verknüpft Ansätze aus der deutschen Medienwissenschaft, der sensorischen Ethnographie, historischer Anthropologie sowie Wissenschaft und Technik, um einen Beitrag zur Erforschung der sensorischen Geschichte des Bergbaus zu leisten, der sich auf den Klang konzentriert. Mein Forschungsprogramm besteht aus drei Säulen: 1) eine historische Erkundung der "Akustemologie" des Untergrunds, 2) eine Medienarchäologie der schallabstrahlenden Objekte in der montan.dok-Sammlung und 3) eine phänomenologische und genealogische Untersuchung der Lärmschwerhörigkeit (Lärm-induzierter Hörverlust). Mit dieser Forschung möchte ich zeigen, wie ein phänomenologischer Ansatz, der auf eine historisch bedingte Akustemologie* des Untergrunds ausgerichtet ist, Aufschluss darüber gibt, wie Hörpraktiken die Arbeit im Bergbau und die Aneignung verkörperter Wissensformen beeinflusst haben, während sie gleichzeitig die epistemologischen Grundlagen des Hörens selbst verändern.

* Dieser vom Anthropologen, Musiker, und Klangkünstler Steven Feld geprägte Begriff bezeichnet eine Form des Wissens durch Klang und Klang als verkörperte Form des Wissens.

Rocío Gomez (Ph.D. 2014, University of Arizona, Tucson) ist Assistenzprofessorin an der Virginia Commonwealth University in Richmond, Virginia. Ihr Hauptforschungsgebiet ist die Umweltgeschichte Lateinamerikas mit einem Schwerpunkt auf Umweltgesundheit und Wissenschaftsgeschichte. Im Jahr 2020 erschien ihr erstes Buch, Silver Veins, Dusty Lungs: Mining, Water, and Public Health in Zacatecas, 1835-1946 bei University of Nebraska Press. Es erhielt die Auszeichnung für das beste Buch in den Sozialwissenschaften von der Latin American Studies Association-Mexico Section. Rocío Gomez war Stipendiatin der Linda Hall Library, des Science History Institute und der American Philosophical Society.

Victors and Vanadium: A History of Latin American Science

In this project, I examine how chemistry served as a facilitator for material culture and technology as well as empire. By exploring the intersection of science and empire, this project addresses questions of power, access, and toxic legacies. It places chemistry at the heart of technology and material culture while buoying the imperial endeavor. More specifically, this project examines the extraction history of vanadium in material culture and incorporation in technology while also asking who had access to these technologies. Unlike histories of chemistry that do not leave the laboratory, this project situates chemistry in the production of both material culture, technology, and empire. It has continued relevance in an era where interventionist political coups are taking place in developing nations for the sake of minerals and where empires now take the form of multinational corporations. The application of experimental history, technological improvement, and experimental philosophy to raw materials found in colonized regions spawned material objects imbued with signifiers of empire.

Laura Perelló Mateo (PhD 2017, Universität der Balearen, Spanien) ist Mitglied der Forschungsgruppe "Grup de Recerca ArqueoUIB". Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Metallurgietechnik und die Nutzung von Bodenschätzen in vorgeschichtlicher Zeit. Derzeit ist sie als forschungsunterstützende Senior-Technikerin im Bereich der Vorgeschichte an der Universität der Balearen tätig und unterrichtet das Fach Vorgeschichte der Eisenzeit. Sie nimmt aktiv an den Forschungsprojekten teil, die die Gruppe ArqueoUIB auf Mallorca und Menorca (Spanien) durchführt. Derzeit leitet sie zusammen mit anderen Forschern Projekte zur Untersuchung der Kupfer- und Bleiressourcen auf Mallorca und Menorca, darunter archäologische Grabungen in der bronzezeitlichen Mine von Sa Mitja Lluna (Menorca) und mehrere Studien über archäologische Metalle.

Bergbaupraktiken, Verbrauchsstrategien und Inseldynamik: Analyse des Kupferangebots und -austauschs auf den Balearen während der Vorgeschichte.

Während der Bronzezeit finden wir auf den benachbarten und kulturell homogenen Baleareninseln zwei unterschiedliche Modelle. Die Ausbeutung lokaler Kupferressourcen in dieser Zeit wurde auf Menorca durch Ausgrabungen in der einzigen prähistorischen Mine, die auf den Balearen dokumentiert wurde - Sa Mitja Lluna, Illa den Colom - und durch Isotopenanalysen bestätigt. Bislang wurden auf Mallorca jedoch keine archäologischen Beweise für den lokalen Kupferabbau gefunden. Die Isotopendaten der archäologischen Bronze- und Kupfermetalle zeichnen ein Bild, in dem die Inselgemeinschaften trotz eigener Ressourcen hauptsächlich importierte Metalle verbrauchen.

Das Konzept einer Insel als isoliertes Territorium ist für uns nicht überzeugend und wir verfolgen daher Forschungsansätze, die sich auf die Analyse von Mobilität und Konnektivität stützen. Aus all diesen Gründen halten wir es für wichtig, die Phänomene, die die Versorgung mit so bedeutenden Materialien wie Metallen beeinflusst haben, eingehend zu untersuchen.

Folglich verfolgt dieses Projekt einen doppelten Zweck: Einerseits wollen wir das Verständnis für die Praktiken des Kleinbergbaus und für die Auswirkungen dieser Tätigkeit auf die betroffenen Gemeinschaften vertiefen, andererseits wollen wir das Zirkulationssystem und die Herkunft der Archipelmetalle in diesen Chronologien analysieren. Letztlich geht es darum, die Dynamik der Kupferversorgung insgesamt besser zu verstehen und dabei die Tauschnetzwerke, die tatsächlichen Auswirkungen auf die Inselbewohner und die Auswirkungen der materiellen Kultur zu berücksichtigen.

Diese Ziele wollen wir durch eine Analyse der archäologischen Funde von Sa Mitja Lluna erreichen, wobei wir die Ressourcen nutzen, die das Deutsche Bergbau-Museum ihren Stipendiaten zur Verfügung stellt. Darüber hinaus schlagen wir durch eine Analyse von Bleiisotopen die Untersuchung möglicher Interpretationsmodelle vor, die uns helfen zu verstehen, wie das Archipelsystem im Kontext des westlichen Mittelmeers funktioniert.

Mai Lin Tjoa-Bonatz, Kunsthistorikerin und Archäologin (Dr. phil. 2001, Technische Universität Darmstadt) lehrt an mehreren deutschen Universitäten zur Kultur und Geschichte Südostasiens. Sie war an Ausgrabungsprojekten in Syrien und Indonesien beteiligt. Als Gastwissenschaftlerin war sie mehrfach in Singapur und erhielt 2018 eine Gastprofessur an der National University of the Philippines. Als Ausstellungskuratorin hat sie über die Missionsgeschichte und das maritime kulturelle Erbe Südostasiens publiziert. An der Technischen Universität Darmstadt war sie an den Forschungsprojekten “Wohnen in historischen Kernstädten” und “The Global History of Technology, 1850-2000” beteiligt und forscht zum Goldabbau und der Goldbearbeitung im kolonialzeitlichen Indonesien. Als Kuratorin hat sie zu kunsthistorischen und archäometrischen Aspekten historischen Goldschmucks aus Java geforscht.

Geschichte des Goldabbaus und der Goldverarbeitung in Südostasien, 1850-1945

Als Beitrag zur globalen Technikgeschichte im Rahmen des Forschungsprojektes GLOBAL-HOT an der Technischen Universität Darmstadt konzentriert sich das Forschungsvorhaben auf die materiellen Zeugnisse der Goldgewinnung und -verarbeitung wie Werkzeug, Artefakte oder Ressourcen im insularen Südostasien der späten Kolonialzeit, die als sichtbarster Ausdruck der Interdependenzen von technologischen Systemen verstanden werden. Der Fokus liegt auf der Inselwelt Indonesiens, das als das legendäre “Goldland” beschrieben wurde. Bereits im ersten Millennium nach unserer Zeitrechnung lockte es indische Goldschmiede, später im 17. Jahrhundert sächsische Bergleute nach Sumatra. Im 19. Jahrhundert waren es dann chinesische, amerikanische oder europäische Mienenarbeiter, Geologen, Unternehmer und Bergbaufirmen, die auf die Suche nach den Edelmetallen im Inselarchipel gingen.

Um die Dynamik der technischen Entwicklung in seiner historischen Tiefe begreifen zu wollen, verspricht das Forschungsvorhaben mit der Auswertung von Primärquellen, ethnographischen Beschreibungen, bislang unveröffentlichten Museumsobjekten und visuellen Bildmedien grundsätzliche Erkenntnisse zu technologischen Neuerungen, Zirkulation oder lokaler Aneignung. Transkulturelle Transferleistungen von Technologien, Ressourcen und Werkzeug durch Akteure verschiedener Ethnien oder Herkunftsländer, das Nebeneinander (“cross-breading”) von Lokalem und Fremdkulturellen, das Recyclen oder hybride technologische Systeme oder Artefakte (“tinkering”) – all dies widerspricht ebenso einer kontinuierlichen Entwicklungsgeschichte wie auch Paradigmen von allein durch westliche Technologien getragener Modernisierung. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum mit dem montan.dok eröffnet dafür ein interdisziplinäres Umfeld, neue Quellen und Literatur, ihre Fragestellungen in einem breiteren Wissenschaftsrahmen zu diskutieren.

Rozalia Christidou (Ph.D. University of Paris X-Nanterre, 1999) specializes in prehistoric bone technology. She has been involved in archaeological fieldwork and laboratory projects investigating mostly the Neolithic and Bronze Age in Albania, Greece, Turkey, Syria, the Armenian Republic and Naxcivan. She is research associate in UMR 5133/CNRS, France.

Project title: Osseous tools from the prehistoric ochre sources of Tzines, Thasos, Greece

Funded under a 2019 Heinrich Winkelmann Fellowship the project is the first step toward acquiring data on the types and use of tools made from animal bones, mainly deer antler, in two prehistoric underground mines excavated at Tzines in 1982–4 and 1993.

Prehistoric bone technology at Tzines is examined with the help of taphonomic and spatial data.

The work, in progress, involves the study of excavation data processed at the Deutsches Bergbau-Museum Bochum and analyses of the Tzines bone collection curated at the Archaeological Museum of Thasos.

This Winkelmann project will help construct an experimental protocol in order to explore the use of bone for ore extraction at Tzines and describe relevant wear rates and patterns of bone tools. The ultimate aim of the study is to publish the archaeological and experimental data under the auspices of the Deutsches Bergbau-Museum Bochum.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Christidou, R. (2008) An application of micro-wear analysis to bone experimentally worked using bronze tools. Journal of Archaeological Science. 35(3), 733–751.
  • Christidou, R. (2010) Aperçu des industries osseuses de l’habitat protohistorique lacustre de Sovjan (bassin de Korçë, Albanie sud-orientale). Bulletin de Correspondance Hellénique. 131(2), 755–805.
  • Christidou, R., Coqueugniot, E. & Gourichon, L. (2009) Neolithic figurines manufactured from phalanges of equids from Dja’de el Mughara. Journal of Field Archaeology. 34(3), 319–335.
  • Christidou, R. & Legrand, A. (2005) Hide working and bone tools: Εxperimentation design and applications. In: Luik, H., Choyke, A., Batey, C.E. & Lõugas, L. (eds.) From hooves to horns, from mollusc to mammoth: Manufacture and use of bone artefacts from prehistoric times to the present, Proceedings of the 4th meeting of the ICAZ Worked Bone Research Group, 26–31 August 2003 Tallinn. Muinasaja Teadus 15. Tallinn: Tallinn University/University of Tartu, pp. 216–227
  • Poulmarc’h, M., Christidou, R., Bălăşescu, A., Alarashi, H., Le Mort, F., Gasparyan, B. & Chataigner, C. (2016) Dog molars as personal ornaments in a Kura-Araxes child burial (Kalavan-1, Armenia). Antiquity. 90(352), 953–972.

Kontakt

rozalia.christidou@gmail.com

http://www.archeorient.mom.fr/annuaire/christidou-rosalie

From June – August 2019, Tracy carried out research dedicated to the development of low-molecular weight cyclohexanone-based polymeric varnishes for paintings conservation with improved chemical properties. Under the leadership of Dr. Elena Gómez-Sánchez, Tracy’s research capitalized on her background in synthetic organic chemistry to establish a route towards tailor-making an analog of MS2A, a popular varnish currently used by paintings conservators, with chemical modifications to make the final varnish more resistant to yellowing.

Prior to arriving in Bochum, Tracy obtained a B.S. in Chemistry from the University of California at Berkeley (2006 – 2010) and a Ph.D. in Organic Synthesis at Princeton University in the MacMillan Group (2012 – 2017). Given her life-long appreciation for easel paintings, Tracy elected to apply her knowledge and skills in chemistry to the conservation of easel paintings and continued basic research towards the development of improved materials tailor made for paintings conservation. After completing her Ph.D., Tracy began training in Paintings Conservation in the Winterthur/University of Delaware Program in Art Conservation, where she is currently entering her final year of study.

Immediately following her departure from the Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Tracy will begin a one year internship in Paintings Conservation at the Rijksmuseum in Amsterdam as part of her final year curriculum towards obtaining her Masters in Art Conservation (degree expected August 2020).

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Bloom, S. P.*; Liu, C.*; Kölmel, D. K.; Qiao, J. X.; Zhang, Y.; Poss, M. A.; Ewing, W. R.; MacMillan, D. W. C. Decarboxylative Alkylation for Site-Selective Bioconjugation of Native Proteins via Oxidation Potentials, Nature Chemistry, 2017, 10, 205. (*co-first author)
  • Liu, C.; Oblak, E. Z.; Vanderwal, M. N.; Dilger, A. K.; Almstead, D. K.; MacMillan D. W. C. Oxy-Allyl Cation Catalysis: An Enantioselective Electrophilic Activation Mode, Journal of the American Chemical Society, 2016, 138, 2134.
  • Naidu, S.; Liu, C.; Scherer, G. W. Hydroxyapatite-based Consolidate and the Acceleration of Hydrolysis of Silicate-based Consolidants, Journal of Cultural Heritage, 2015, 16, 94.

Erik Rettler (*1981) ist Chemiker mit dem Forschungsschwerpunkt Polymeranalytik. Sein Diplom erhielt er 2008 an der Universität Duisburg-Essen. Die darauf folgende Promotion begann er an der TU Eindhoven und beendete sie 2013 an der FSU Jena. Seit seiner Diplomarbeit beschäftigt er sich mit den mechanischen und optischen Eigenschaften von Polymeren.

In der Diplomarbeit untersuchte er die Bruchdehnung und Orientierung von Polymerketten bei uniaxialer Verstreckung mittels Rheo-optischer FT-IR-Spektroskopie. In der Promotion beschäftigte er sich unter anderem mit dem Einfluss verschiedener Seitenketten auf die mechanischen, thermischen und optischen Eigenschaften von Polymeren. Hierzu verwendete er Nanoindentation, FT-IR- und Raman-Spektroskopie.

Von Mai bis Juli 2018 arbeitete er im Rahmen des Heinrich Winkelmann Stipendiums im Deutschen Bergbau-Museum Bochum im Forschungsbereich Materialkunde. Er beschäftigte sich mit der künstlichen Alterung von Polyurethankunststoffen und der Untersuchung des Zerfallsprozesses mit spektroskopischen Methoden.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • E. Rettler, T. Rudolph, A. Hanisch, S. Höppener, M. Retsch, U. S. Schubert, F. H. Schacher: “UV-induced Crosslinking of the Polybutadiene Domains in Lamellar Polystyrene-block-polybutadiene Block Copolymer Films - An In-depth Study”, Polymer, 2012, 53, 5641-5648.
  • E. F.-J. Rettler, M. V. Unger, R. Hoogenboom, H. W. Siesler, U. S. Schubert: “Water uptake of poly(2-N-alkyl-2-oxazoline)s: Temperature-Dependent FT-IR Spectroscopy and Two-Dimensional Correlation Analysis”, Appl. Spectrosc., 2012, 22, 1145-1155.
  • E. F.-J. Rettler, H. M. L. Lambermont-Thijs, J. M. Kranenburg, R. Hoogenboom, M. V. Unger, H. W. Siesler, U. S. Schubert: “Water uptake of poly(2-N-alkyl-2-oxazoline)s: Influence of crystallinity and hydrogen-bonding on the mechanical properties”, J. Mater. Chem. 2011, 21, 17331-17337.
  • E. F.-J. Rettler, J. M. Kranenburg, H. M. L. Lambermont-Thijs, R. Hoogenboom, U. S. Schubert: “Thermal, Mechanical, and Surface Properties of Poly(2-N-alkyl-2-oxazoline)s”, Macromol. Chem. Phys. 2010, 211, 2443-2448.
  • L. I. Majoros, B. Dekeyser, N. Haucourt, P. Castelein, J. Paul, J. M. Kranenburg, E. F.-J. Rettler, R. Hoogenboom, U. S. Schubert: “Preparation of Polyurethane Elastomers (PUEs) in a High-Throughput Workflow”, J. Polym. Sci. Part A: Polym. Chem. 2011, 49, 301-313.
  • Y. Duan, M. Thunga, R. Schlegel, K. Schneider, E. F.-J. Rettler, R. Weidisch, H. W. Siesler, M. Stamm, J. W. Mays, N. Hadjichristidis: “Morphology and Deformation Mechanisms and Tensile Properties of Tetrafunctional Multigraft Copolymers”, Macromolecules 2009, 42, 4155-4164.

Kontakt

erik.rettler@bergbaumuseum.de

Jan De Graaf hat von Mai bis Juli 2018 das dreimonatige Heinrich Winkelmann Stipendium am Deutschen Bergbau-Museum Bochum absolviert. Er arbeitete im Forschungsbereich Bergbaugeschichte zu wilden Streiks im Ruhrbergbau nach 1945. Die Recherchen von Dr. De Graaf waren Teil seines vierjährigen Forschungsprojekts „Europe on Strike: Wildcat Strikes as a pan-European Phenomenon, 1945-1953”, das er an der Katholieke Universiteit (KU) Leuven (Belgien) bearbeitet. In seinem Projekt untersucht er die Wellen wilder Streiks, die Europa kurz nach dem Zweiten Weltkrieg trafen mit einem Fokus auf fünf Industrieregionen in Ost und West.

Während seines Aufenthalts in Bochum nutzte Dr. De Graaf das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok), die örtlichen Archive und das Institut für soziale Bewegungen, um die wilden Streiks in der Ruhrregion zu rekonstruieren.

Jan De Graaf ist Postdoktorand an der KU Leuven, wo er über ein Stipendium der Research Foundation Flanders (FWO) verfügt. Den Doktortitel erhielt er im Mai 2015 von der University of Portsmouth. Eine überarbeitete und erweiterte Version seiner Dissertation ist 2019 bei Cambridge University Press erschienen.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • De Graaf, Jan: Socialism across the Iron Curtain. Socialist Parties in East and West and the Reconstruction of Europe after 1945 (New Studies In European History), Cambridge University Press 2019; doi: 10.1017/9781108639781.
  • De Graaf, Jan: European socialism between militant and parliamentary democracy. A pan-European debate, 1945–8, in: European Review of History / Revue européenne d'histoire, 26 (2019) 2, 331-352; doi: 10.1080/13507486.2018.1491530.
  • De Graaf, Jan: No Italian Stalingrads. The CGIL and the working class in the northern industrial heartlands, 1945-1955, in: Journal of Modern Italian Studies, 23 (2018) 5, 620-639; doi: 10.1080/1354571X.2018.1535940.
  • De Graaf, Jan: Old and New Democracy: Placing the Italian Anomaly in a European Context. in: Jens Späth (Ed.), Does Generation Matter? Progressive Democratic Cultures in Western Europe, 1945–1960 (Palgrave Studies in the History of Social Movements). Palgrave Macmillan 2018; doi: 10.1007/978-3-319-77422-0_7.
  • De Graaf, Jan: More than Canteen Control. Italian and Polish Socialists Confronting Their Workers, 1944-1947, in: International Review of Social History, 59 (2014) 1, 71-98; doi: 10.1017/S0020859013000692.
  • De Graaf, Jan: Outgrowing the Cold War. Cross-Continental Perspectives on Early Post-War European Social Democracy, in: Contemporary European History, 21 (2013) 2, 331-342; doi: 10.1017/S0960777313000155.

Kontakt

jan.degraaf@kuleuven.be

Nicolas Gailhard (Ph.D. 2007, Université de Paris I -Panthéon-Sorbonne, Paris) was a member of the “Mines” ANR project directed by Catherine Marro (CNRS) and Thomas Stöllner (Ruhr-Universität Bochum). He has worked in Europe, Syria, Turkey, and the Caucasus for more than 15 years. His main area of research is archaeometallurgy and experimental archaeology in the Mediterranean and the Near East from the Chalcolithic to the Bronze Age. In 2010, he conducted a research programme on Iron metallurgy in Turkey at the Koç University's Research Center for Anatolian Civilizations. He is now Research Associate in the team “From Village to State in Ancient Near-East”, Department National Center for Scientific Research (CNRS), Nanterre, France and Director of Arkeoservice.

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Gailhard, N., Bode, M., Bakhshaliyev, V., Hauptmann, A. and Marro, C., (2017): “Archaeometallurgical investigations in Nakhchivan (Azerbaijan): What does the evidence from Late Chalcolithic Ovçular Tepesi tell us about the beginning of extractive metallurgy?”, in Journal of Field Archaeology.
  • Gailhard, N., (2014): “Experimental Archaeology and Science Center in Turkey. A presentation and popularization of Science: Early Bronze Metallurgy", in Arkeoloji ve Sanat (Journal of Archaeology & Art), vol. 146, Istanbu.
  • Gailhard, N., (2012): “Du Bronze au Fer, la transition entre deux métallurgies dans les civilisations antiques d'Anatolie, l’expérimentation comme moyen d’acquisition.”, Rencontres d’Archéologie de l’IFEA, Istanbul, 11-13 Novembre 2010, Les collections électroniques de l'IFEA, http://halshs.archives-ouvertes.fr/docs/00/71/91/92/PDF/007-Gailhard.pdf
  • Gailhard, N. (2009): Transformation du cuivre au Moyen-Orient du Néolithique à la fin du 3ème millénaire. Etude d’une chaîne technologique. PhD. publication, British Archaeological Reports, Series 1911, Oxford.
  • Gailhard, N., (2008): The Exchanges of Copper in the Ancient Middle East. Journal of Ancient Civilizations, n°23, IHAC, Changchun, China, 75-98.

Kontakt

nicogailhard@hotmail.com
info@arkeoservice.com

Regine Müller, Dr. des. – graduated in 2003 with Magister Artium in Early and Prehistorical Archaeology at the Justus Liebig University of Gießen, with the archaeological analysis of an early medieval graveyard. PhD thesis in Archaeology and History of the Roman Provinces at the University of Frankfurt about the archaeological-archaeometrical analysis of lead finds from the Roman republican site of Sanisera, Menorca, finished in 2014. The thesis was based upon a preliminary material study within the context of the international, European Union sponsored project „Rome’s Conquest of Europe: Military aggression, native response and the European public today“, during 2005/2006.

Subsequent research in provenance studies of lead sling bullets, momentarily focused upon material from Germany and Scotland, in cooperation with Prof. S. Klein (Deutsches Bergbau Museum, Bochum); J. H. Reid (Trimontium Trust, Scotland) and Dr. A. Posluschny (Research Centre Keltenwelt am Glauberg).

Since 2005 volunteer work within the non-profit organization “Archäologie im Gleiberger Land e.V.”; head archaeologist there since 2009, researching and undertaking rescue excavations at the late La Tène period oppidum of the Dünsberg (Biebertal) and its surrounding burial sites.

Extensive experience in field archaeology (excavation and surveying) within research programs, rescue excavations and field schools in Germany, Spain (Menorca) and Portugal, ranging from neolithic to modern times. Sites excavated include settlement sites, military forts, medieval castles, graveyards and urban archaeology.

Since 2015 employed at Sascha Piffko – Archäologische Untersuchungen (SPAU) as archaeologist, working as field director and technician, responsibilities including on-site documentation (digital and analogue), preparing reports, research and lectures (Justus-Liebig-Universität Gießen).

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Contreras F. / Müller R. / Montaner J. / Valle F. J., Estudio pormenorizado de los glandes de plomo depositados en el Cehimo. Cehimo 33, 2006, 97–163.
  • Contreras F. / Müller R. / Valle F. J., El asentamiento militar romano de Sanitja (123–45 a.C.): una aproximación a su contexto histórico. Mayurca 31, 2006, 231–249.
  • Müller R., Die republikanische Militäranlage von Sanisera (Menorca), in: F. Teichner (Hrsg.), Aktuelle Forschungen zur Provinzialrömischen Archäologie in Hispanien. Kleine Schriften aus dem Vorgeschichtlichen Seminar Marburg 61 (2016), 119-124.
  • Müller R. / Brey G. P. / Seitz H.-M. / Klein S., Lead isotope analyses on Late Republican sling bullets. In: Archaeological and Anthropological Sciences, 7. 4 (2015), 473-485. DOI 10.1007/s12520-014-0209-0.
  • Müller R. / Nickel C., Der Dünsberg im Gleiberger Land, Denkmalpflege und Kulturgeschichte 3/2016, 20–25.
  • Müller R. / Nickel C., Weitere spätlatènezeitliche Bestattungsplätze im Einflussbereich des Dünsbergs. Hessenarchäologie 2013 (2014), 95–97.
  • Müller R. / Schneider J., Angeschnitten – neue Einblicke in den Wetteraulimes, in: Hessenarchäologie 2016 (im Druck) .
  • Ramminger B. / Müller R. / Lasch H., Erdwerksgräben und tiefe Gruben in Nidderau-Windecken, Main-Kinzig-Kreis. Ein weiterer Mosaikstein zur neolithischen Besiedlung im unteren Niddertal, in: Hessenarchäologie 2016 (im Druck) .

Kontakt

mueller@spau-ausgrabungen.de

Mgr. Miroslav Lacko, PhD. (1988) – Wirtschaftshistoriker mit den Forschungsschwerpunkten: mitteleuropäische Montangeschichte vom Spätmittelalter bis zum Jahr 1945, Wirtschaftsgeschichte der frühneuzeitlichen Habsburgermonarchie, spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Handelsgeschichte. Gründer und Herausgeber des Jahrbuchs für Geschichte des Berg- und Hüttenwesens „Montánna história / Die Montangeschichte“ (seit 2008), das das einzige in der Slowakei herausgegebene wissenschaftliche Periodikum für Wirtschaftsgeschichte darstellt. Autor von mehr als 80 in der Slowakei und auch im Ausland veröffentlichten Studien, Beiträgen und Aufsätzen, Mitverfasser mehrerer Monographien. PraeDoc am Historischen Institut der Slowakischen Akademie der Wissenschaften (2011 – 2015) und Promotion an der Philosophischen Fakultät der Comenius-Universität in Bratislava (2015), Ernst-Mach-Stipendiat im Rahmen der Aktion Österreich–Slowakei (2012), Stipendiat des Nationalen Stipendienprogramms der Slowakischen Republik (2013), Richard-Plaschka-Stipendiat am Institut für Österreichische Geschichtsforschung in Wien (2014 – 2016), Heinrich Winkelmann Stipendiat des Deutschen Bergbau-Museums Bochum (Juni 2016 – August 2016).

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • LACKO, Miroslav – MAYEROVÁ, Erika, Das älteste Stadtbuch von Schmöllnitz 1410–1735. Eine Quelle zu den mitteleuropäischen wirtschaftlichen Verflechtungen. Limbach 2016, 288 S.
  • LACKO, Miroslav, Gewerken und Staat im protoindustriellen Bergbau. Die Gründung der Oberungarischen Waldbürgerschaft im Jahr 1748 in unbekannten Zusammenhängen, in: Bergbau und Persönlichkeiten. 13. Internationaler Montanhistorischer Kongress: Hall in Tirol – Sterzing – Schwaz 2014. Wattens 2015, S. 177–208.
  • LACKO, Miroslav, K transferu inovácií v stredoeurópskom hutníctve: Bartolomej Ľudovít Hechengartner (1702–1773) a zhutňovanie medi na Spiši v prvej polovici 18. storočia [Zum Innovationstransfer im mitteleuropäischen Hüttenwesen: Bartholomäus Ludwig Hechengartner (1702–1773) und die Kupferverhüttung in der Zips in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts], in: Montánna história 7 (2014), S. 162–199.
  • LACKO, Miroslav, Ungarisches Kupfer und das Staatsfinanzwesen der Habsburgermonarchie in der Zeit des Österreichischen Erbfolgekriegs (1740–1748), in: Bergbau und Krieg : 12. Internationaler Montanhistorischer Kongress. Sterzing – Hall in Tirol – Schwaz 2013. Herausgeber Wolfgang Ingenhaeff – Johann Bair. Wattens 2014, S. 109–145.
  • LACKO, Miroslav, Montánno-historický výskum na Slovensku po roku 1989 [Montanhistorische Forschung in der Slowakei nach dem Jahr 1989], in: Historica : Revue pro historii a příbuzné vědy /Zeitschrift der Philosophischen Fakultät der Universität Ostrava/ 3 (2012), Heft 2, S. 208–241.
  • LACKO, Miroslav, Príspevok k archontológii Vrchného inšpektorského úradu v Smolníku do roku 1788 [Ein Beitrag zur Archontologie des Oberinspektorat-Amtes in Schmöllnitz bis zum Jahr 1788], in: Montánna história 3 (2010), S. 94–195.

Kontakt

mir.lacko@gmail.com

Ümit GÜDER, Ph.D. (1979) who has got bachelor’s degree in Metallurgical and Materials Engineering, has prepared his doctoral thesis over Iron Metallurgy in Medieval Anatolia in Canakkale Onsekiz Mart University, Turkey. He has been conducting his researches over archaeometallurgy as academic supervisor of Archaeometry laboratory in the same university. He participated in EU funded projects with the theme traditional ceramic production and training systems in 2008 and 2013. With the financial support of Turkish Research Council (TUBITAK) he attended the Archaeometallurgy Summer School-2013 in University College London and worked as guest researcher in Deutsches Bergbau-Museum Bochum and Max-Planck Institute for Iron Research-Düsseldorf for 6 months in 2014. His research interests are history of metallurgy and metal production, traditional materials for ceramics and glazes.

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Güder, Ü., Taşan, C., Yavaş, A. (2014), “Iron from Kubad-Abad: Iron Smithing at an Anatolian Medieval Palace”, Proceeding at the 20th Annual Meeting of the European Association of Archaeologists, Istanbul.
  • Güder, Ü., Redford, S., Eger, A., Taşan, C.C., Raabe, D., Yalçın, Ü., (2015), “Iron at the Frontier: Medieval Iron Smithing at Kinet and Hisn al-Tinat”, Proceeding at the Archaeometallurgy in Europe IV, Madrid, Spain.
  • Güder, Ü., Yavaş, A., Yalçın, Ü., (2015). “Anadolu Selçuklu Dönemi Demir Aletlerinin Üretim Yöntemleri / Production Techniques of Anatolian Seljuks Iron Tools”, Turkish Studies -International Periodical for the Languages, Literature and History of Turkish or Turkic-, Volume 10/9, p. 193-212.
  • Güder, Ü (in press), “Archaeometallurgical Analysis of Iron Objects from Kubad-Abad”, In Arik, R. (Ed.), Kubad-Abad, p. 466-480.

Kontakt

uguder@comu.edu.tr

Petr Hrubý (*1973) ist Archäologe und Leiter der Außenstelle Archaia Brno in Tschechien. Sein Studium der Ur- und Frühgeschichte an der Karls-Universität in Prag schloss er 2000 mit seiner Magisterarbeit über „Ur- und Vorgeschichtliche Höhenfundstellen in Südböhmen“ ab. 2009 promovierte er über die „Mittelalterliche Bergbauagglomeration Jihlava – Staré Hory“. Seitdem arbeitet er an verschiedenen archäologischen und montanhistorischen Projekten. Hervorzuheben sind die internationalen Projekte über die mittelalterliche Bergbausiedlung bei Dippodiswalde und die mittelalterlichen Aufbereitungsstätte bei Brandes en Oisans, Alpe d´Huez, in Frankreich.
Während seines dreimonatigen Forschungsaufenthalts am Deutschen Bergbau-Museum Bochum bearbeitet Petr Hrubý im Rahmen seines Projekts „Von der Struktur der Bergbaulandschaft bis zur Infrastruktur der Montanareale im Mittelalter am Beispiel des Böhmisch-Mährischen Berglands“ die Edelmetallproduktion im hochmittelalterlichen přemyslidischen Regierungsraum als einen komplexen Themenbereich.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Hrubý, P. 2011: Jihlava – Staré Hory (Iglau – Altenberg). Archäologische Ausgrabungen des mittelalterlichen Bergbau-, Aufbereitungs- und Siedlungsplatzes in den Jahren 2002–2006. Zum Studium des mittelalterlichen Erzbergbaus. In: Jan Klápště et Zdeněk Měřínský (curantibus editae): Dissertationes archaeologicae brunenses pragensesque 9. Praha-Brno.
  • Hrubý, P. 2013: Silberbergbau des 13. Jahrhunderts: zum Modell der Landschafts- und Infrastruktur, ArchaeoMontan 2012, Erkunden – Erfassen – Erforschen. Internationale Tagung Dippoldiswalde 18. bis 20. Oktober 2012/Průzkum – Evidence – Interpretace. Mezinárodní konference Dippoldiswalde, 18. až 20. říjen 2012. Arbeits- und Forschungsberichte zur sächsischen Bodendenkmalpflege, Beiheft 26. Dresden, S. 263-277.
  • Hrubý u.a. 2012: Hrubý, P. - Hejhal, P. - Hoch, A. - Kočár, P. - Malý, K. - Macháňová, L. - Petr, L. - Štelcl, J., Das mittelalterliche Aufbereitungs- und Bergbauareal Cvilínek bei Černov in der Gegend Pelhřimov, Památky archeologické 103, S. 339-418.
  • Hrubý u. A. 2014: Hrubý, P. - Hejhal, P. - Kočár, P. - Libor, P. - Malý, K., Central Bohemian-Moravian Highlands on the threshold of the High Middle Ages Archaeology, geochemistry and the analyses of alluvial sediments. Spisy Filozofické fakulty Masarykovy univerzity - Opera Universitatis Masarykianae Brunensis, Facultas philosophica 422.
  • Hrubý a kol. 2015: Hrubý, P. - Malý, K. – Schubert, M.: Metallurgische Funde aus der Bergbausiedlung in Dippoldiswalde – Roter Hirsch - Metalurgické nálezy z hornického sídliště v Dippoldiswalde – „Roter Hirsch“ - Metallurgic finds from the mining settlement in Dippoldiswalde – „Roter Hirsch“, in: R. Smolnik (Hrsg.), ArchaeoMontan 2015. Montanarchäologie im Osterzgebirge – Montánní archeologie ve východním Krušnohoří, Beiheft 30, 245-257.

Kontakt

PetrSilberbergbau@seznam.cz

Günther Oestmann (*1959), Dr. habil., Privatdozent für Geschichte der Naturwissenschaften an der Technischen Universität Berlin und Uhrmachermeister, studierte Kunstgeschichte, Neuere Geschichte und Geschichte der Naturwissenschaften in Tübingen und Hamburg. Nach seiner Assistentenzeit war er von 2006 bis 2008 als Konservator der Abteilung Schiffahrt des Deutschen Museums in München tätig. 2013 wurde ihm der „Prix Gaïa“ des Musée international d’horlogerie (La Chaux-de-Fonds) in der Kategorie Geschichte/Forschung verliehen, und im Jahr darauf erfolgte seine Wahl zum korrespondierenden Mitglied der Académie internationale d’histoire des sciences in Paris.
Forschungsschwerpunkte: Maritime Geschichte, Geschichte der wissenschaftlichen Instrumente und Uhren, Astronomie und mathematischen Geographie.

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Die Straßburger Münsteruhr: Funktion und Bedeutung eines Kosmos-Modells des 16. Jahrhunderts. Stuttgart 1993; 2. Aufl. Berlin/Diepholz 2000 (zugl. Dissertation, Fachbereich Kulturgeschichte und Kulturkunde, Universität Hamburg, 1992)
  • Uhren und Instrumente der Familie Hager aus Wolfenbüttel und Braunschweig (= Braunschweiger Werkstücke, 101). Braunschweig 1999
  • Heinrich Rantzau und die Astrologie: Ein Beitrag zur Kulturgeschichte des 16. Jahrhunderts (= Disquisitiones Historiae Scientiarum: Braunschweiger Beiträge zur Wissenschaftsgeschichte, 2). Braunschweig 2004 (zugl. Habilitationsschrift, Fachbereich Mathematik, Universität Hamburg, 2001)
  • Heinrich Johann Kessels (1781–1849): Ein bedeutender Verfertiger von Chronometern und Präzisionspendeluhren. Biographische Skizze und Werkverzeichnis (= Acta Historica Astronomiae, 44). Frankfurt/M. 2011
  • Auf dem Weg zum „Deutschen Chronometer“: Die Einführung von Präzisionszeitmessern bei der deutschen Handels- und Kriegsmarine bis zum Ersten Weltkrieg (= Deutsche Maritime Studien, 21). Bremerhaven 2012
  • Geschichte, Konstruktion und Anwendung des Astrolabiums bei Zifferblättern astronomischer Uhren. Oberhausen 2014

Kontakt:

oestmann@nord-com.net

www.guenther-oestmann.de

Julia Hörath, Dipl.-Pol., studierte Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Osnabrück und der Freien Universität (FU) Berlin. Von 2006 bis 2009 absolvierte sie ihr PhD-Studium im Projekt „Before the Holocaust. Concentration Camps in Nazi Germany, 1933 – 1939“ am Birkbeck College/University of London. 2013 verteidigte sie ihre Dissertation über die KZ-Einweisung von „Asozialen“ und „Berufsverbrechern“ 1933 bis 1937/38 an der FU Berlin; Auszeichnung der Studie mit dem Herbert-Steiner-Preis.
Seither ist sie freie Mitarbeiterin der Arbeitsstelle Nationale und Internationale Gewerkschaftspolitik der FU Berlin, hat Lehraufträge am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin und macht Projektarbeit in Kooperation mit verschiedenen KZ-Gedenkstätten.
Forschungsschwerpunkte: NS-Konzentrationslager, Kriminologie, Strafrecht und Verfolgung devianten Sozialverhaltens in Deutschland im 19. und 20. Jahrhundert, Arbeitslosigkeit und Krisengeschichte in der Bundesrepublik.

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Leistung, „Nichtarbeit“, Ausschluss. Die Verhängung von KZ-Haft gegen „Arbeitsscheue“ 1933 bis 1937/38, in: Einsicht. Bulletin des Fritz-Bauer-Instituts, Jg. 6 (2014) H. 12, S. 28–33.
  • „Arbeitsscheue Volksgenossen“. Leistungsbereitschaft als Kriterium der Inklusion und Exklusion, in: Marc Buggeln, Michael Wildt (Hrsg.): Arbeit im Nationalsozialismus, München 2014, 309–328.
  • Terrorinstrument der „Volksgemeinschaft“? KZ-Haft für „Asoziale“ und „Berufsverbrecher“ 1933 bis 1937/38, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Jg. 60 (2012) H. 6, S. 513–532.

Kontakt

julia.hoerath@hu-berlin.de

Nima Nezafati absolvierte sein Studium in Teheran. Anschließend forschte er für seine Doktorarbeit an der TU Bergakademie Freiberg zu Erzlagerstätten und antikem Bergbau im Westen Irans. Seine Arbeit schloss er 2006 an der Universität Tübingen ab. Seit 2007 ist Nima Nezafati als Dozent für Lagerstättengeologie und Archäometrie an der islamischen Azad Universität (Science and Research Branch) Teheran tätig.
2013/14 war Nima Nezefati an der Etablierung des Studiengangs Archäometrie an der Kunsthochschule von Isfahan (Iran) beteiligt. 2014 arbeitete er während des Heinrich Winkelmann Stipendiums und eines Stipendiums der Gerda-Henkel-Stiftung im Deutschen Bergbau-Museum Bochum, an der Universität Heidelberg sowie am Curt-Engelhorn-Zentrum Archäometrie in Mannheim. Hier forschte er an Erzproben und antiken metallurgischen Überresten aus dem Iran.
Seine Forschungsschwerpunkte liegen im antiken Bergbau und Hüttenwesen zwischen 10.000 und 500 v. Chr. im Iran und westlichen Asien. Daneben befasst er sich mit Lagerstättenkunde und der Untersuchung von Erzvorkommen.

Zum Projekt (PDF)

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Pernicka E., Adam K., Böhme M., Hezarkhani Z., Nezafati N., Schreiner M., Winterholler B., Momenzadeh M. and Vatandoust A.R. 2011. Archaeometallurgical Research on the Western Central Iranian Plateau. In: A. Vatandoust, H. Parzinger, B. Helwing (Eds). Early Mining and Metallurgy on the Western Central Iranian Plateau, Archäologie in Iran und Turan 9, pp 631-705. ISBN 978-3-8053-4342-8.
  • Nezafati, N., Pernicka, E., and Malek Shahmirzadi, S. 2008. Evidence on the Ancient Mining and Metallurgy at Tappeh Sialk (Central Iran). In: Ü. Yalcin, H. Özbal, A. G. Paşamehmetoğlu (Eds). Ancient Mining in Turkey and the Eastern Mediterranean, pp 329-350, Atilim University, Ankara, Turkey. ISBN 978-975-6707-20-3.
  • Nezafati, N. 2006. Au-Sn-W-Cu-Mineralization in the Astaneh-Sarband Area, West Central Iran; including a comparison of the ores with ancient bronze artifacts from Western Asia. PhD thesis, University of Tübingen.

Kontakt

Nima Nezafati