Forschungsprojekte

Gabe, Redistribution und Markt. Austauschmechanismen prähistorischer Ökonomien
Althistorische, ethnographische und archäologische Perspektiven: Innovation – Rohstoffakquisition – gesellschaftlicher Wandel: Modelle und Konzepte
Austausch und Handel stellten wichtige Bestandteile des prähistorischen Wirtschafts- und Soziallebens dar, wie beispielsweise das europäische Spondylusnetzwerk des Neolithikums, der Zinnhandel während der Bronzezeit oder die mediterranen Importe der Hallstattzeit eindrucksvoll belegen.

Die Forschung unterscheidet dabei sowohl zwischen Gabentausch, Redistribution und einem Marktaustausch als auch zwischen sozial eingebetteten und auf rationalem Kosten-Nutzen Kalkül basierten Transaktionen. Während der Gabentausch, oder Reziprozität, vor allem zwischen symmetrischen Gruppen stattfindet, werden die Güter bei der Redistribution durch ein Zentrum verteilt. Hingegen dominieren bei der Markttransaktion die Kräfte von Angebot und Nachfrage und es werden Wertäquivalente gebildet. In der Arbeit geht es zuerst einmal darum, die grundlegenden Unterschiede herauszuarbeiten und der Frage nachzugehen, ob sich Gabentausch und Redistribution nicht auch mithilfe neoklassischer oder institutionenökonomischer Wirtschaftstheorien beschreiben lassen und ob nicht jeder Tausch durch seine gesellschaftlichen Umständen geprägt ist.

Die Bearbeitung von theoretischen Grundlagen, eine Beschreibung der verschiedenen Austauschmechanismen anhand der archäologischen Quellen und die Betrachtung der sozialen Wirkungen sind die Ziele der diachronen Studie. Zudem sollen neben der Analyse einzelner Artefakttypen auch Provenienzstudien eine zentrale Rolle spielen.

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Projektträger

Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Forschungsbereich Montanarchäologie

Laufzeit

2011 – 2014