Neues Forschungs- und Depotgebäude
für das Deutsche Bergbau-Museum Bochum
An der Jahrhunderthalle 46 in Bochum entsteht ein hochmodernes Gebäude für Sammlung, Forschung und Digitalisierung. Die Fertigstellung ist für Herbst 2026 geplant.
Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen erhält ein neues Forschungs- und Depotgebäude. Es wird die umfangreichen Sammlungen des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) fachgerecht bewahren und eine leistungsfähige Infrastruktur für Forschung und Digitalisierung bereitstellen. Das Gebäude richtet sich an interne und externe Forschende und stärkt den Wissenschaftsstandort Bochum.
Mit dem Neubau entsteht eine überregional bedeutsame Infrastruktur für die montanhistorische Forschung zu Bergbau und Georessourcen. Der Standort auf dem ehemaligen Gelände des Bochumer Vereins für Gussstahlfabrikation liegt neben der Jahrhunderthalle sehr zentral und steht zugleich für den Strukturwandel einer Industrie- hin zu einer Wissenschaftsregion.
Ziel ist die fachgerechte Lagerung von Sammlungsbeständen mit optimalen klimatischen Bedingungen und die Schaffung von modernen Arbeitsplätzen und Infrastruktur für Forschung und Digitalisierung.
Diese Bestände werden untergebracht:
- rund 350.000 Objekte
- mehr als 350 archivische Bestände
- über 30 Spezialsammlungen (insgesamt ca. 7 Regalkilometer)
- ca. 85.000 Bücher und Zeitschriften
- ca. 150.000 Fotografien
derzeit befinden sich die Bestände an einem Interimsstandort
Geschaffen werden 52 Arbeitsplätze: 39 für Museums-Mitarbeitende, 3 für Volontariat/ Praktikum sowie 10 für Nutzende von Archiv und Bibliothek.
Weitere Informationen zum Bauprojekt
Eckdaten
- Standort: Jahrhunderthalle 46, 44793 Bochum
- Funktion: Depot, Forschung, Digitalisierung
- Bauherrin: DMT – Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH
- Nutzer: Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen
- Nutzungsfläche: ca. 8.500 m²
- Bruttorauminhalt des Gebäudes: ca. 56.400 m³
- Gebäudehöhe: 17,5 m, drei und vier Geschosse
- Geplante Fertigstellung: Herbst 2026
- Finanzierung: ca. 39,9 Mio. EUR
- Architektur: Carpus + Partner AG
Architektur
Der Neubau geht auf den Entwurf in einem Architekturwettbewerb aus 2021 zurück, gewonnen vom Aachener Architekturbüro carpus + partner. Er fügt sich in den montanhistorischen Kontext des Areals ein und nimmt gestalterisch Bezug auf das Haupt-Museumsgebäude am Europaplatz.
Das Erdgeschoss ist als robuster Sockel ausgebildet, der Platz für die großformatigen Bergbaumaschinen bietet, außerdem befinden sich dort das Foyer und auf der gegenüberliegenden Seite die Anlieferung. Darüber liegen zwei klar getrennte Bereiche: Depot und Forschungsbau. Der Forschungsbau wirkt durch seine zurückgesetzte, transparente Fassade aus Aluminium und Glas leicht und filigran. Die Depots setzen mit großen, nahezu fensterlosen Klinkerflächen einen industriellen Kontrast. Ein intensiv begrünter Dachgarten trennt die beiden Funktionsbereiche gestalterisch voneinander.
Nachhaltigkeit
Das Bauprojekt berücksichtigt viele nachhaltige Aspekte. Angestrebt wird die Gold-Zertifizierung der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Zur Erreichung dieser Bewertung wurden umfangreiche Konzepte für diverse Arbeitsfelder wie z.B. Mobilität, Reinigung, Beleuchtung oder Rückbau entwickelt.
Beispiele für Maßnahmen:
- Das Gebäude wird mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Verbindung mit einer 300m² großen Photovoltaikanlage betrieben.
- Zur Reduzierung des Energiebedarfs werden in den Lagerbereichen feuchteausgleichende Putzschichten unterstützend eingesetzt.
- Ein Dachgarten dient mit seinen Regenwasserrigolen zur Zwischenspeicherung von Niederschlagswasser. Bei der Bepflanzung des Dachgartens und der Außenanlagen wird auf invasive Arten verzichtet.
- In der Klinkerfassade werden Nistmöglichkeiten für Schwalben und Fledermäuse geschaffen.
Zeitplan
- Januar 2022: Beginn der Objektplanung
- Dezember 2022: Einreichung Haushaltsunterlage Bau
- Dezember 2023: Erteilung Baugenehmigung
- Juli 2024: Erster Spatenstich
- Januar 2025: Grundsteinlegung
- November 2025: Richtfest
- Sommer 2026: Fertigstellung Innenausbau
- Herbst 2026: Abschluss der Inbetriebnahme
Finanzierung
Das Bauvorhaben wird auf Beschluss des Bundestages je zur Hälfte durch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) sowie das NRW-Landesministerium für Kultur und Wissenschaft (MKW) gefördert. Das bereitgestellte Budget beläuft sich auf ca. 39,9 Mio. EUR.
Der Grundstückskauf erfolgte durch die DMT-Gesellschaft für Lehre und Bildung mbH.