Coding da Vinci mit montan.dok-Beteiligung

Foto: Deutsches Bergbau-Museum Bochum | montan.dok

Zwei Welten trafen aufeinander: Mit gut 100 Teilnehmenden fand am 12. und 13. Oktober 2019 der Auftakt-Workshop zum Kultur-Hackathon „Coding da Vinci Westfalen-Ruhrgebiet“ am LWL-Industriemuseum Zeche Zollern statt - und das Montanhistorische Dokumentationszentrum war mittendrin.

Kultur-Hackathon, das bedeutet: Kulturinstitutionen wie Museen, Archive und Bibliotheken stellen Datensätzen zum materiellen und immateriellen Kulturerbe und Kreative bearbeiten und verwerten sie unter verschiedenen Gesichtspunkten. 23 Häuser kamen für Coding da Vinci Westfalen-Ruhrgebiet nach Dortmund, und lieferten eine vielfältige Datenmenge von insgesamt 2.100 GB, die sich um Objekte und Sammlungen, translozierte Häuser oder auch westfälisches Liedgut drehen konnten.

Das „Hacken“ dieser Daten übernahmen die ebenfalls beteiligten Designerinnen und Designer, Programmiererinnen und Programmierer sowie Data Scientists. In den nun anschließenden acht Wochen entwickeln sie aufbauend auf den Datensätzen beispielsweise Spiele, Apps, Medienguides oder VR/AR-Anwendungen. Am 6. Dezember 2019 werden alle Ergebnisse auf der Abschlussveranstaltung im Dortmunder U vorgestellt und stehen dann der interessierten Öffentlichkeit zur freien Verfügung.

Bei den Datensätzen, die das montan.dok lieferte, stand ein tragischer Aspekt der Bergbaugeschichte im Vordergrund: Das Thema Grubenunglücke wurde nicht nur durch Datensätze von Sachzeugen aus diversen Havarien oder von Rettungsgeräten vertreten. Erstmals standen zudem die Angaben von über 2.300 Bergwerkskatastrophen digital zur Verfügung, die bis dahin nur in gedruckter Form das Standardwerk zu Grubenunglücken im deutschsprachigen Raum zwischen 1535 und 1994 bildeten.

Literatur: Evelyn Kroker / Michael Farrenkopf: Grubenunglücke im deutschsprachigen Raum. Katalog der Bergwerke, Opfer, Ursachen und Quellen. 2. erweiterte Auflage. Bochum 1999.