Kuratorenführung: „Albert Speer in der Bundesrepublik“

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Foto: Deutsches Historisches Museum

Am Sonntag, den 12. Januar 2020, führt Kurator Dr. Alexander Schmidt, Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, durch die Ausstellung "Albert Speer in der Bundesrepublik. Vom Umgang mit deutscher Vergangenheit" im DBM+. Der Vortrag beginnt um 14 Uhr und ist im Museumseintritt inkludiert. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Albert Speer war in der NS-Zeit als erster Architekt des Reiches verantwortlich für Großprojekte wie das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg und die Umgestaltung Berlins. Er zählte zu Hitlers engsten Vertrauten, 1942 wurde er Rüstungsminister. 1946 verurteilten ihn die Alliierten im Nürnberger Prozess zu zwanzig Jahren Haft. Nach seiner Entlassung konnte Speer durch zahlreiche Interviews und Publikationen seine bei Kriegsende entworfene und weiter ausformulierte Legende in die Öffentlichkeit tragen: Er hätte von den NS-Verbrechen nichts gewusst und sei, von der Aura Hitlers verführt, in Krieg und Judenmord unbeteiligt hineingeraten.

Die mit Unterstützung des Instituts für Zeitgeschichte München-Berlin erarbeitete Ausstellung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände lässt die Speer-Legende und damit auch den Umgang der Deutschen mit ihrer Vergangenheit sichtbar werden. Im Mittelpunkt der Ausstellung steht die Frage, warum Speers Geschichten in der BRD so lange und bei so vielen Menschen Resonanz fanden – auch noch, als die Forschung vieles längst widerlegt hatte.
Eine Gastausstellung des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Zeitgeschichte München-Berlin.