Mach mit: Blackbox Archäologie
Welche Fähigkeiten brauchen Menschen, um mit der Komplexität der Welt umzugehen, die oft überfordert? Kann der Blick in die Vergangenheit helfen, Unsicherheiten und Widersprüche aushalten zu lernen? Ist in der Rückschau die Gegenwart zu verstehen und lehrt sie etwas für die Zukunft? Die Teams der beiden archäologischen Museen des LWL in Herne und Haltern am See gemeinsam mit dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, glauben, dass die Archäologie mit ihrer Arbeitsweise Antworten auf solche Fragen bieten kann.
In Zusammenarbeit mit jungen „Digital Natives“ begeben sich die Museumsteams auf die Suche nach neuen Vermittlungsformaten für das Wissen der Archäologie. Am Ende sollen eine neue Gaming-Plattform und digitale Anwendungen entstehen und die Zusammenarbeit in den Museen nach dem Vorbild des „agilen und digitalen Arbeitens“ neu gestaltet werden. Im Projekt werden neue Methoden und Arbeitsweisen erlernt und genutzt, die schnellere und flexiblere Reaktionen sowie vor allem Teilhabe ermöglichen.
Neben einem Online-Spiel soll der Beirat des Projekts helfen, verschiedene interaktive Medien wie „Virtual Reality“ und „Augmented Reality“, zu entwickeln, um archäologische Arbeitsweisen für die Museumsbesuchenden erlebbar zu machen. Projektleiterin Anika Ellwart: „Im Fokus des Projekts steht aber nicht nur das Ergebnis, sondern auch der Weg dorthin und die gemeinsame Arbeit im CoLabor.“ Deshalb sollen alle Interessierten in einem Bürger- und Bürgerinnen-Beirat die Museen als gleichberechtigt Mitwirkende unterstützen.
Die Aufgaben im Beirat
Die Teilnahme am Beirat umfasst vier eintägige Workshops, die digital oder vor Ort stattfinden, sowie – je nach Vereinbarung und Verfügbarkeit – punktuelle Tests von Prototypen. In so genannten „Game Jams“ oder „Prototests“ entwickeln Teilnehmende Spiele mit, testen und passen an, was Besuchende nach Abschluss des Projekts in den Dauerausstellungen von LWL-Archäologiemuseum, LWL-Römermuseum und Deutschem Bergbau-Museum Bochum anwenden können. Fachleute von Digital- und Marketing-Agenturen stehen dabei beratend zur Seite. Sie verfügen über das technische Fachwissen und schulen alle Mitglieder in neuen Formen agilen und digitalen Arbeitens. Darüber hinaus stehen vier gemeinsame Tagesexkursionen auf dem Programm. Hier ist die Teilnahme optional, die Kosten werden übernommen.
Warum es sich lohnt, dem Beirat beizutreten
Neu erworbene Qualifikationen werden in Form einer Ehrenamtsbescheinigung bestätigt. Darüber hinaus erwarten die Teilnehmenden exklusive Einblicke in die Museumsarbeit und die Methoden der Archäologie sowie in die digitale Kulturvermittlung. Neueste Technik, wie Mixed-Reality-Brillen, kann ausprobiert werden. Auch die Teilnahme an Ausgrabungen ist je nach Interesse und Machbarkeit möglich. Alle Teilnehmenden erhalten außerdem für das LWL-Archäologiemuseum, das LWL-Römermuseum und das Deutsche Bergbau-Museum Bochum eine Jahreskarte. Je nach Auslastung sind auch Besuche von auswählten Museumsveranstaltungen in allen drei Häusern kostenlos. Sämtliche Kosten für Veranstaltungen und gemeinsame Exkursionen (inklusive Reise- und Übernachtungskosten) im Rahmen der Beiratstätigkeit werden aus Projektmitteln übernommen.
Mehr Informationen zum Projekt und zur Teilnahme finden Interessierte unter: www.blackbox.game
Über das Projekt
„Museum als CoLabor. Öffne die Blackbox Archäologie!“ ist ein Verbundprojekt des LWL-Museum für Archäologie in Herne, des LWL-Römermuseum in Haltern am See und des Deutschen Bergbau-Museum Bochum. Ziel ist die Entwicklung neuer digitaler Vermittlungsformate und die Einführung agiler Arbeitsmethoden.
Das Projekt wird gefördert im Rahmen des Programms „Kultur Digital“ von der Kulturstiftung des Bundes und läuft noch bis Ende 2023.