„Perspektiven des Bergbauerbes im Museum“ – wissenschaftliche Tagung des montan.dok
„Wenn Ende 2018 die letzten beiden deutschen Steinkohlenzechen stillgelegt werden, stellt sich nach Jahrhunderten der mitunter auch landschaftlichen Prägung durch den Steinkohlenbergbau verstärkt die Frage nach dem Erhalt der materiellen Hinterlassenschaften des Steinkohlenbergbaus als wichtigen Zeugnissen vergangener Lebens- und Arbeitswelten“, so Dr. Michael Farrenkopf, Leiter des montan.dok und GBGV-Projektverantwortlicher. Zeugnisse dieser Art finden sich über ganz Deutschland hinweg verstreut. Werkzeuge und Maschinen für den Abbau, Arbeitskleidung und Rettungsgeräte werden in Museen, Sammlungen und Vereinen ebenso bewahrt wie Alltagsgegenstände und Andenken. „Das institutionelle Spektrum reicht dabei von Stadt- und Heimatmuseen über technik- und industriegeschichtlich orientierte Häuser bis hin zu regional verankerten Sammlungen im Umfeld ehemaliger Zechenstandorte und Bergbaureviere,“ ergänzt Dr. Stefan Siemer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am montan.dok, der das Projekt geleitet und die bergbaulichen Sammlungen allesamt erfasst und analysiert hat.
Die Tagung „Perspektiven des Bergbauerbes im Museum: Vernetzung, Digitalisierung, Forschung“ beschäftigt sich u. a. mit den Fragen: Wer sind die Sammlungsträger und wie sieht die Zukunft dieser Sammlungen aus? Welche Möglichkeiten bestehen, sich untereinander zu vernetzen? Wie lassen sich einheitliche Standards bei der Erfassung, Dokumentation und Digitalisierung von Sammlungsgut aufstellen? Und nicht zuletzt: Wie lassen sich die Bergbausammlungen für die Forschung (digital) erschließen und zugänglich machen? Um darauf Antworten zu finden, sollen Fallbeispiele sowohl aus Sicht einzelner Museen als auch aus den am Bergbau interessierten historischen und kulturwissenschaftlichen Disziplinen in verschiedenen Vortragspanels diskutiert werden.
Die dreitägige Tagung richtet sich an Kulturwissenschaftler, Historiker, Sammlungsforscher und Wissenschaftler benachbarter Disziplinen sowie Mitarbeitende aus Museen aus Bereichen wie Sammlung, Dokumentation, Konservierung oder Digitalisierung.
Anmeldung & Programm
Eine Tagungsgebühr wird nicht erhoben, Anmeldefrist ist der 23.10.2017.
Informationen zur Anmeldung und das vollständige Tagungsprogramm finden Sie unter: www.bergbaumuseum.de/gbgv-tagung
Ausgangspunkt der Tagung: Das GBGV-Projekt
Die wissenschaftliche Tagung ist der offizielle Schlusspunkt des dreijährigen, im montan.dok angesiedelten Forschungsprojektes „Getrenntes Bewahren Gemeinsame Verantwortung“ (GBGV). Im Rahmen von GBGV ging es zum einen um die Erfassung des museal bewahrten Steinkohlenbergbauerbes in Deutschland, zum anderen um die Entwicklung neuer Standards in der Erfassung und Dokumentation von Objekten.
Ziel des Projektes war neben verschiedenen wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Veranstaltungen auch die Konzeption einer Website. Diese Website wird im Rahmen der Tagung am 17. November veröffentlicht und bietet zukünftig die Möglichkeit, nicht nur bergbauliche Sammlungen und ihre Bestände zu (durch-)suchen, sondern stellt auch ein breites Spektrum an Informationen zu bergbaulichem musealen Erbe und themenspezifischen Forschungsergebnissen und Veranstaltungsangeboten zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Forschungsprojekt „Getrenntes Bewahren – Gemeinsame Verantwortung“ (GBGV) – Aufbau eines Informationszentrums für das Erbe des deutschen Steinkohlenbergbaus unter: www.bergbaumuseum.de/gbgv
Projekt und Tagung werden gefördert durch die RAG-Stiftung.