Welche Verbindung gibt es zwischen Barbie und dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum?

Foto: Spielzeugmuseum Nuernberg

Die Barbie gehört inzwischen zu den Klassikern unter den Spielzeugen, ist Sammlerobjekt und wird in Museen als Zeitzeugnis bewahrt und ausgestellt. So auch im Spielzeugmuseum Nürnberg, das sich jetzt gemeinsam mit der TH Nürnberg im Forschungsprojekt „Die Barbie – Eine Schönheit kommt in die Jahre“ mit der Zusammensetzung und dem Alterungsprozess von Kunststoffen am speziellen Beispiel der Kunststoffpuppe beschäftigt hat. Initialzündung und materialkundliche Unterstützung dazu kamen aus dem DBM.

Kunststoffe sind ein nicht mehr wegzudenkender Stoff in unserem Alltag. Einen Gebrauchsgegenstand ohne Plastikbestandteile zu finden wird zunehmend schwerer. Für die Konservierung und Restaurierung in einem Museum sind Kunststoff mit ihren individuellen Alterungsprozessen eine große Herausforderung. Auch am DBM ist dieses Phänomen bekannt und wird von Dr. Elena Gómez Sánchez, Chemikerin im DBM-Forschungsbereich Materialkunde, beforscht. Im Rahmen eines Lehrauftrags an der TH Nürnberg kam es nun zu einem besonderen Projekt, das sich mit der Konservierung von Kunststoffen im Museum beschäftigt: Gemeinsam mit Prof. Dr. Jens Pesch, Dipl.-Restaurator Simon Kunz und zehn Studierenden der Fakultät Angewandte Chemie der TH Nürnberg sowie Urs Latus, Restaurator am Spielzeugmuseum Nürnberg, hat sie die Frage untersucht, ob und wie der Alterungsprozess der Materialien von Barbie-Puppen voranschreitet und welche äußeren Einflüsse eine maßgebliche Rolle im langjährigen Alterungsverhalten von Kunststoffen spielen.

Das Spielzeugmuseum Nürnberg verfügt über eine Sammlung von rund 1.800 Barbie-Puppen, die älteste stammt aus dem Jahr 1962. Da die Daten zur Zusammensetzung nicht weiter als über die Angaben auf der Packung veröffentlicht werden, fehlte es den Restauratoren bisher an ausreichenden Erkenntnissen, um den Alterungsprozess der Barbie-Puppen einschätzen und entsprechend agieren zu können. In dem aktuellen Forschungsprojekt konnten daher nun erste Ergebnisse zur Beschaffenheit der Barbies geliefert werden, die eine Basis für deren Erhaltung sein können.

Davon kann nicht nur das Spielzeugmuseum Nürnberg profitieren. Auch andere Museen können aus den Ergebnissen Rückschlüsse auf eigene Bestände mit Kunst- und Kulturobjekten in ähnlicher Zusammensetzung ziehen. Das sieht auch Gómez Sánchez so: „Nicht jedes Museum verfügt über ein materialkundliches Labor und kann auf diese Weise untersuchen, warum sich welches Material wie verhält und vor allem, welche Lösungen es bei Fragen der Konservierung gibt. Daher sind wir am DBM mit unserem Forschungsbereich Materialkunde in einer sehr glücklichen Lage. Jedes Forschungsprojekt, das wir entweder bei uns am Haus oder in Zusammenarbeit mit anderen Häusern durchführen, liefert daher wertvolle Erkenntnisse, wie Museen ihre Objekte auch für weitere Generation bewahren können. Im Bereich der Objekte aus Kunststoff oder mit Kunststoffanteilen stehen wir in der Beforschung noch ganz am Anfang.“

Weitere Informationen erhalten Sie in der Pressemitteilung der TH Nürnberg.