Forschungsprojekte

Präkolumbisches Gold und Kupfer in Costa Rica
Costa Rica verfügt über einen Reichtum an präkolumbischen Artefakten, bestehend aus Gold, Kupfer und Guanín, eine Gold-Kupfer-Legierung, auch als Tumbaga bezeichnet, der Bergbauaktivitäten bereits vor Ankunft der Spanier nahelegt. Aufgrund seiner zentralen Lage in der Region war Costa Rica Einflüssen sowohl aus Mittelamerika als auch der Isthmo-Kolumbianischen Region ausgesetzt. Es wird weithin angenommen, dass die Technologien zur Metallextraktion und -verarbeitung aus dem Süden nach Costa Rica eingetragen wurden. Die zahlreichen Lagerstätten des Landes – (fossile) Seifen und Gold-Quarz-Gänge sowie von Kupfererzen hydrothermalen Ursprungs – stellen allerdings nicht nur eine ergiebige Quelle von Metallen dar, sondern eröffnen auch die Möglichkeit von eigenständig entwickelten Verfahren in Bergbau und Metallurgie.

Das transdisziplinäre Forschungsprojekt wird in Kooperation mit costaricanischen Wissenschaftlern durchgeführt und kombiniert montanarchäologische Prospektionen von Gold- und Kupfer-Bergbaudistrikten mit geochemischer Analytik an Erzen und Metallartefakten, und Merkmalsanalyse an Metallobjekten. Die hauptsächlichen Ziele sind:

  • potentielle Überreste prä-kolumbischer Metallproduktion, d.h. Bergbau-, Aufbereitungs- und Weiterverarbeitungsstätten, zu lokalisieren
  • die mineralogischen und geochemischen (Spurenelemente, Bleiisotope) Signaturen der verschiedenen Erztypen und Bergbaudistrikte zu bestimmen
  • mögliche Rohmaterialquellen und technologische Entscheidungen, etwa bezüglich der Legierungszusammensetzung – beispielsweise Erzeugung günstiger Materialeigenschaften – und der Art des verwendeten Erzes, d.h. elementares oder erschmolzenes Kupfer und Gold primären oder sekundären Ursprungs, zu rekonstruieren, und
  • stilistische Gruppen für eine chronologische und/oder regionale Evaluierung zu identifizieren und eine mögliche Verbindung mit der Zusammensetzung und Provenienz des Rohmaterials zu untersuchen.

Unsere Ergebnisse werden eine fundierte montanarchäologische und archäometallurgische Basis für zukünftige Forschung in Zentralamerika vorlegen und einen exzellenten Ausgangspunkt für eine Re-Evaluierung der kulturellen Bedeutung früher Metallurgie und ihrer Entwicklung darstellen.

The english version of this project can be found here

Informationen zum Projekt

Kontakt
Projektleitung

Prof. Dr. Andreas Schäfer, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Prof. Dr. Sabine Klein

Team

Prof. Dr. Sabine Klein

Dr. Katrin Westner

Prof. Dr. Andreas Schäfer, Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Elias Welk, B. A., Otto-Friedrich-Universität Bamberg

Dr. Guntram Gassmann, ARGUs, Tübingen

Projektträger

Deutsches Bergbau-Museum Bochum, Forschungsbereich Archäometallurgie 

beteiligte forschende Bereiche
Laufzeit

01.01.2022 bis 31.12.2025

Typ des Vorhabens

Forschungsprojekt

Förderung
Kooperation

PD Dr. Dominic Hezel

Dr. Hans-Michael Seitz, Goethe-Universität Frankfurt am Main

Prof. Ifigenia Quintanilla Jiménez, Olman Enrique Solís Alpízar, Dr. Myrna Rojas & Dr. Francisco Corrales Ulloa, Museo Nacional de Costa Rica

Dr. Guaria Cárdenes Sandí, Centro de Investigación en Ciencias Geológicas

Dr. Mónica Aguilar Bonilla & Dr. Jeffry Peytrequín Gómez, Centro de Investigaciónes Antropológicas, Universidad de Costa Rica

Förderer