Anmeldung zur Tagung „Authentizität und industriekulturelles Erbe"
Die De-Industrialisierungsprozesse seit den 1970/80er Jahren führten in den altindustriellen Kernregionen Westeuropas und Nordamerikas zu erheblichen sozio-ökonomischen Verwerfungen. Seit dem politischen Umbruch der 1990er Jahre trafen sie auch mittel- und osteuropäische Staaten oft in zuvor nicht gekanntem Tempo und Umfang. Diese tiefgreifenden Strukturbrüche versuchte das politische System mit flankierenden Maßnahmen abzufedern, beispielsweise durch neue wirtschaftspolitische Impulse und, exemplarisch im Ruhrgebiet, den forcierten Auf- und Ausbau von höheren Bildungseinrichtungen.
Der ökonomische und soziale Strukturwandel fand seine kulturellen Entsprechungen in der post-industriellen „Landschaftsreparatur“ und in der „Musealisierung“ industrieller Hinterlassenschaft. Die Strategien der In-Wert-Setzung des industriekulturellen Erbes ließen neue Orte und Landschaften der Erinnerung entstehen, die zu zentralen Ankerpunkten regionaler, post-industrieller Identitäten wurden. Essentiell für die In-Wert-Setzungs-Prozesse wurde die Authentizität des industriekulturellen Erbes.
An diesem Punkt setzt die Tagung, die vom 27. bis 29. April an der TU Bergakademie Freiberg stattfindet, an. Sie thematisiert Erinnerungskulturen und -orte, Prozesse der Authentisierung des industriekulturellen Erbes sowie dessen räumliche Grenzen im europäischen und internationalen Vergleich, wobei ein Fokus auf ehemalige Montanreviere gelegt wird. Die Tagung schließt mit einer industriekulturellen Exkursion in das sächsische Steinkohlenrevier ab.
Anmeldefrist ist der 31. März 2017.
Flyer (pdf)
Die Tagung wird im Rahmen des von der RAG-Stiftung geförderten Projektes „Vom Boom zur Krise: Der deutsche Steinkohlenbergbau nach 1945“ veranstaltet und vom Leibniz-Forschungsverbund Historische Authentizität unterstützt.