Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum bereitet seinen Umbau vor: Ein logistischer Kraftakt

Ab dem Sommer des Jahres stehen im Deutschen Bergbau-Museum Bochum weitreichende Veränderungen an – das Haus wird ab dem kommenden Jahr sukzessive umgebaut. Damit die Umbauarbeiten bis ins Detail geplant und durchgeführt werden können, beginnt im Rahmen des „Logistikprojekts DBM“ bereits jetzt das Einpacken und Ausräumen.

Die Planung für diese konkrete Maßnahme laufen seit Februar dieses Jahres, abgeschlossen sein muss sie mit Jahreswechsel, um mit den Sanierungsarbeiten beginnen zu können. Seitens des DBM maßgeblich beteiligt am Logistikprojekt ist Dr. Michael Farrenkopf, zudem Leiter des Montanhistorischen Dokumentationszentrums (montan.dok) am DBM: „Die große Herausforderung ist, dass wir nicht nur einpacken müssen, was der Besucher täglich in unserer Ausstellung sehen kann. Eine viel größere Aufgabe sind die Musealen Sammlungen und Archivbestände hinter den Kulissen. Wir verpacken jetzt alles – von der Barbarastatue über kleinste Mineralien bis hin zur Großmaschine.“ In Zahlen heißt das: über 350.000 museale Objekte, 2 Regal-Kilometer Akten sowie eine Lauffläche von 4 km Bibliothek und Fotothek müssen in den nächsten Monaten das Haus verlassen. Ca. 30.000 Verpackungseinheiten, wie z. B. Paletten, werden dann in temporäre Zwischenlager gebracht.

Bis es soweit ist, durchläuft jedes Objekt im Museum vier Phasen: 
In Phase eins muss sichergestellt werden, dass das Objekt inventarisiert ist, d.h. in einer speziellen Datenbank vermerkt ist. Es wird fotografiert und ggf. noch einmal um aktuelle Daten und Inhalte in der Datenbank ergänzt. 
In Phase zwei werden die Objekte einer restauratorischen Prüfung unterzogen – kann das Objekt auf seine Reise gehen, oder bedarf es einer Behandlung durch den Restaurator? In der dritten Phase wird das Objekt dann seiner zukünftigen Bestimmung zugeordnet und mit einer entsprechenden Nummer versehen. Denn wichtig ist, dass ab sofort bis zur Neueinrichtung des Hauses jeder weiß, wo welches Stück hinkommt: Findet es seinen Platz in einem der zukünftigen Ausstellungsrundgänge oder wandert es später wieder ins Bergbau-Archiv, in die Bibliothek oder die diversen Musealen Sammlungen? All diese Optionen müssen jetzt bereits mitgedacht und geplant werden. Erst dann wird es im vierten und letzten Schritt in Folie eingewickelt, in Kisten verpackt und auf Paletten gebracht.
Bis zu acht Teams mit jeweils vier Personen arbeiten in diesem Teil des „Logistikprojekts DBM“ – jedes Team wird von einem Teamleader mit fachlicher Kompetenz geleitet. Der Prozess beansprucht gute Steuerung und wird daher auch mit externer Hilfe unterstützt.

Damit der ganze Ablauf reibungslos vonstatten geht, werden derzeit ausgewählte Hallen für den Besucher gesperrt und als Zwischenlager für die Paletten genutzt. Diese Maßnahmen sind notwendig, um in der Kürze der Zeit die Vorbereitungen zum Umbau für alle beteiligten Seiten so reibungslos wie möglich ablaufen zu lassen. „Der Prozess ist so komplex und detailliert, dass wir ihn täglich überprüfen und aktualisieren müssen. Einige Abschnitte lassen sich schneller verpacken als gedacht, andere entwickeln im Moment des Verpackens ein Eigenleben“, so Dr. Michael Ganzeleweski, Bereichsleiter Sammlungen im montan.dok. 

Bitte informieren Sie sich daher zeitnah vor Ihrem Besuch, wie der Umbau sich aktuell auf Ihren Besuch auswirkt:
www.bergbaumuseum.de oder telefonisch (im Rahmen der Öffnungszeiten) unter: Tel +49 (234) 5877 126.

Die bevorstehende Sanierung des Nordflügels und die Neugestaltung der Dauerausstellung wird von der RAG-Stiftung im Rahmen des Projektes „Glückauf Zukunft!“ mit einer Fördersumme in Höhe von 15 Millionen Euro unterstützt.