Deutsche Bergbau-Museum Bochum erfolgreich durch Leibniz-Gemeinschaft evaluiert

Foto: Helena Grebe

Die Einrichtungen der Leibniz-Gemeinschaft werden spätestens alle sieben Jahre durch den Leibniz-Senat evaluiert. Dabei geht es um eine unabhängige Einschätzung, wie sich die Einrichtung inhaltlich und strukturell in den zurückliegenden Jahren entwickelt hat und inwieweit die zukünftigen Strategien und Planungen überzeugen. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum, Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen, wurde in diesem Jahr evaluiert, der Prozess ist nun erfolgreich abgeschlossen.

Der Evaluierungszeitraum der Aktivitäten des Deutschen Bergbau-Museums Bochum umfasste die Jahre 2014 bis 2020, im besonderen Fokus lagen die Jahre 2017 bis 2019. Ausgewählte Sachverständige bewerten für diesen Zeitraum insbesondere, inwieweit in Forschung und Infrastruktur, Vermittlung und Transfer sowie in anderen spezifischen Aufgabenfeldern überzeugend gearbeitet wird und inwiefern die Leibniz-Einrichtung eine schlüssige Zukunftsstrategie besitzt, die die einzelnen Arbeiten und Maßnahmen zusammenführt. Betrachtet wird auch, in welcher Weise mit anderen Institutionen, z. B. Hochschulen oder anderen außeruniversitären Forschungseinrichtungen, kooperiert wird und wie stark eine Einrichtung international sichtbar ist. Ferner geht es darum, wie die erzielten Ergebnisse in andere gesellschaftliche Bereiche übertragen werden, in welcher Form Nachwuchsförderung betrieben und die Gleichstellung der Geschlechter befördert wird. Darüber hinaus werden die Maßnahmen zur Qualitätssicherung begutachtet.

In der nun durch den Senat der Leibniz-Gemeinschaft verkündeten Stellungnahme zum Evaluierungsverfahren des Deutschen Bergbau-Museums Bochum werden besonders die Leistungen der zurückliegenden Jahre zur Entwicklung der neuen Dauerausstellung, der Aktivitäten für den wissenschaftlichen Nachwuchs sowie die Bestrebungen zur Gleichstellung in Besetzungsverfahren sowie in der Zusammensetzung von beratenden Gremien hervorgehoben. Ebenso wurden die Erweiterung der Sammlungsbestände um Objekte des modernen Steinkohlenbergbaus sowie die Aktivitäten in der Forschung lobend erwähnt. Der Senat empfiehlt für die kommenden Jahre insbesondere im Bereich der Digitalisierung, der materialkundlichen Forschung an modernen Materialien und der Sichtbarkeit der Forschungsvorhaben besondere Anstrengungen zu unternehmen, zudem steht die Steigerung der Besuchendenzahlen mit zielgruppengerechten Vermittlungsformaten an. Insgesamt bescheinigt die Stellungnahme: Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum „erfüllt die Anforderungen, die an eine Einrichtung von überregionaler Bedeutung und gesamtstaatlichem wissenschaftspolitischem Interesse zu stellen sind.“ Der Wortlaut der Stellungnahme des Senatsausschusses ist auf der Website der Leibniz-Gemeinschaft veröffentlicht.

„Wir freuen uns, dass wir als Deutsches Bergbau-Museum Bochum die Evaluierung durch die Leibniz-Gemeinschaft erfolgreich bestehen konnten und weitere sieben Jahre zu dem Kreis der acht Leibniz-Forschungsmuseen gehören. Die an uns gestellten Anforderungen für Reformen und Veränderungen nehmen wir ernst und gehen sie mit vollem Elan an“, so Prof. Dr. Stefan Brüggerhoff, Direktor des Deutschen Bergbau-Museums Bochum.

Mit der erfolgreich absolvierten Evaluierung spricht der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine Förderempfehlung für das Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen aus. Diese muss im Frühjahr 2022 durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz (GWK) verabschiedet werden. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum erhält dann für weitere sieben Jahre in die Förderung des Bundesministeriums für Forschung und Bildung (BMBF) sowie des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen (MKW), die nächste Evaluierung wird voraussichtlich 2028 durchgeführt.

 

Über das Deutsche Bergbau-Museum Bochum

Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum – gegründet 1930 – ist eines von acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Erforscht, vermittelt und bewahrt wird epochenübergreifend die Geschichte der Gewinnung, Verarbeitung und Nutzung von Georessourcen. Zu den forschenden Bereichen gehören: Archäometallurgie, Bergbaugeschichte, Materialkunde, Montanarchäologie sowie das Forschungslabor und das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok).

Vier Rundgänge – Steinkohle, Bergbau, Bodenschätze und Kunst – führen über Tage durch das Haus. Mit dem Anschauungsbergwerk werden die Einblicke in die Facetten des Bergbaus auch unter Tage vermittelt. Auf dem gut 1,2 km langen untertägigen Streckennetz erhalten Besuchende Eindrücke vom Alltag unter Tage und von den technikhistorischen Entwicklungen im Bergbau.