Kohle - Erz - Chemie

Buchveröffentlichung zur Geschichte des Bergwerks Auguste Victoria Ende 2015 wurde das Bergwerk Auguste Victoria stillgelegt. Damit schloss nicht nur die vorletzte Zeche im Ruhrgebiet, sondern auch einer der modernsten und leistungsfähigsten Förderstandorte des deutschen Steinkohlenbergbaus.

Mit dem Bergwerk Auguste Victoria, kurz AV, wurde Ende 2015 die vorletzte Steinkohlenzeche des Ruhrgebiets stillgelegt. 1899 von zwei Düsseldorfer Unternehmern im nördlichsten Teil des Ruhrgebiets ge-gründet, entwickelte sich der Bergwerksbetrieb schon früh in enger Verbindung zur chemischen Industrie. Da das junge Bergwerk über eine noch weitgehend unerschlossene Lagerstätte verfügte und der Kohlen-transport günstig über die nahe gelegene Lippe erfolgten konnte, kam es 1907 zur gemeinsamen Übernahme des Bergwerks durch BASF, Bayer und Agfa. Den Vorsitz über den AV-Grubenvorstand führten daraufhin u.a. mit Carl Duisberg (Bayer AG) und Carl Bosch (BASF) herausragende Persönlichkeiten der deutschen Chemieindustrie.

Auf AV wurden nicht nur Steinkohlen gewonnen und Koks produziert. Nachdem 1930 ein beachtlicher Bleizinkerzgang entdeckt worden war, förderte AV zwischen 1936 und 1962 große Mengen Blei- und Zinkerze sowie Silber. All dies verleiht AV eine Sonderstellung in der Geschichte des Ruhrbergbaus. 1995 trennte sich die BASF von AV, das Bergwerk ging nun in den Besitz der Ruhrkohle AG über. Innerhalb der RAG Aktiengesellschaft entwickelte sich das Unternehmen zu einem der modernsten und leistungsfähigsten Förderstandorte des deutschen Steinkohlenbergbaus.

Die Geschichte des Bergwerks Auguste Victoria ist Teil einer eindrucks-vollen Geschichte des deutschen Steinkohlenbergbaus, die nicht in Ver-gessenheit geraten darf. Hierzu gehört ihre Bedeutung für die indust-rielle Entwicklung Deutschlands wie auch im europäischen Einigungs-prozess nach dem Zweiten Weltkrieg. Und sie ist Beispiel für eine vorbildlich gelebte Sozialpartnerschaft zwischen Unternehmen und Gewerkschaft in der deutschen Wirtschaftsgeschichte.

Im Mittelpunkt des Bergbaus stand und steht der Mensch, der Bergmann mit seiner Familie und auch der Nachbar neben dem Bergwerk, der mit dem Bergbau lebt. Aus dieser Gemeinschaft hat sich eine besondere Form des Miteinanders und der Solidarität heraus-gebildet, die die Kultur der Bergbauregionen geprägt hat.

Gemeinsam mit einem Arbeitskreis von Fachleuten hat das Montanhistorische Dokumentationszentrum (montan.dok) beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum die Geschichte des Bergwerks AV in den letzten zwei Jahren unter historisch-wissenschaftlichen Gesichtspunkten erforscht.

Das Ergebnis liegt nun in einer umfangreichen Publikation vor, die reich bebildert die bedeutende Historie des Bergwerks AV in allgemeinver-ständlicher und ansprechender Form den Lesern nahebringt.

Bibliographische Angaben

Gunnar Gawehn:
Kohle – Erz – Chemie. Die Geschichte des Bergwerks Auguste Victoria, Bochum 2015 (= Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 205; = Schriften des Bergbau-Archivs, Nr. 30), 409 S., geb., zahlr. farb. Abb.

Die Publikation ist leider vergriffen.

Bezugsquellen

Die Publikation ist über den Buchhandel (ISBN: 978-3-937203-77-5 ) erhältlich.