Schon gewusst? Termine von Oktober bis Dezember 2023

Foto: Helena Grebe

Schon gewusst? Mitarbeitende aus unterschiedlichen Arbeits- und Forschungsbereichen des Leibniz-Forschungsmuseums für Georessourcen zeigen in den gleichnamigen Kurzführungen in einer Viertelstunde, wie facettenreich der Blick auf ein Interessengebiet sein kann. Es wird jeweils ein Exponat der Dauerausstellung des Deutschen Bergbau-Museums Bochum vorgestellt. Im vierten Quartal 2023 geht es beispielsweise um Fahrräder unter Tage, den Kupferbergbau und die Heilige Barbara. Die Teilnahme ist im Museumseintritt enthalten, eine Anmeldung ist erforderlich.

Die Termine im Überblick

Do. 19.10.2023 | 12:15 Uhr
Nicht nur Ötzi kann Kupfer
Dr. Moritz Jansen & Dr. Michael Bode, Forschungsbereiche Forschungslabor und Materialkunde
Was haben die Produktion und der Handel von Kupfer in der Vor- und Frühgeschichte mit geochemischen Fingerabdrücken in der modernen Archäologie zu tun? Seit der Entdeckung des Metalls und dem Beginn der Kupferzeit vor über 7000 Jahren wurde der Rohstoff zu Alltagsgegenständen, Schmuck und Waffen verarbeitet. Er verbreitete sich von den großen Produktionszentren wie Zypern und Jordanien über den gesamten Mittelmeerraum. Mithilfe moderner Analysetechnik lassen sich die Handelswege des Buntmetalls heute wieder nachvollziehen.

Do. 26.10.2023 | 12:15 Uhr
„Erzähl mir nichts!“ – Oder doch? Bergbau-Zeitzeugen und Oral history im Museum
Dr. Stefan Moitra, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok)
„Der Zeitzeuge ist der Feind des Historikers“ heißt ein alter Spruch unter historisch Forschenden. Dahinter verbirgt sich die Frage nach Deutungshoheiten und nach der Art, wie Geschichte erzählt und verstanden wird. Dass die Beschäftigung mit den Erfahrungen von zeitbezeugenden Personen – nicht nur im Museum – sehr fruchtbar sein kann, veranschaulicht diese Kurzführung. Am Beispiel einiger Video-Stationen in der Dauerausstellung wird sie einen Einblick geben, wie vielfältig Bergbau-Erinnerungen sein können und wie die persönlichen Erinnerungen ins Museum kommen.

Do. 09.11.2023 | 12:15 Uhr
Kohlewallahs – Mit dem Fahrrad durch die Kohle
Dr. Stefan Siemer, Montanhistorisches Dokumentationszentrum (montan.dok)
Fahrräder im Bergbau? In einigen Kohlerevieren im Nordosten Indiens ist das alltägliche Praxis. Sie werden allerdings nicht gefahren, sondern mit schweren Kohlensäcken beladen über weite Strecken geschoben. Diese für den Kohlentransport umgebauten Fahrräder, sogenannte Kohlewallahs, werfen ein Schlaglicht auf einen in Indien weitverbreiteten oft illegalen Steinkohlenbergbau. Im Gegensatz zum gleichzeitigen modernen und hoch technisierten indischen Bergbau arbeiten die Menschen hier ohne maschinelle Hilfsmittel und mit Muskelkraft.

Do. 16.11.2023 | 12:15 Uhr
Eisen war ich, Kupfer bin ich, Gold werd' ich
Jun.-Prof. Dr. Tina Asmussen, Forschungsbereich Bergbaugeschichte
Kupferobjekte aus den niederungarischen Bergbaustädten Neusohl und Herrengrund (heute Banská Bystrica und Špania Dolina in der Slowakei) erfreuten sich im 17. und 18. Jahrhundert bei Reisenden und Sammelnden einer großen Beliebtheit. Das Deutsche Bergbau-Museum Bochum besitzt viele Exemplare in seiner Sammlung, einige davon werden in der Dauerausstellung gezeigt. Es ist jedoch nicht nur der künstlerische Wert, der die Sammlungsstücke besonders interessant macht. In der Führung werden wir die wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Entstehungskontexte dieser Objekte thematisieren und dabei die enge Verbindung zwischen Bergbau und Alchemie aufzeigen.

Do. 07.12.2023 | 12:15 Uhr
Die Heilige Barbara – Schutzpatronin des Bergbaus
rthe Schmidt, M. A., Abteilung Ausstellung & Vermittlung
Für Bergleute ist der 04. Dezember ein wichtiges Datum. An diesem Tag wird der Barbaratag gefeiert. Bei harten, oft lebensbedrohlichen Arbeitsbedingungen unter Tage bot über viele Jahrhunderte der Glaube an die Heilige Barbara den Bergleuten Schutz und Zuversicht. Durch Zugewanderte fand die Barbaratradition in den 1950er-Jahren Eingang in den Ruhrbergbau. Erleben Sie in der Führung spannende Ereignisse aus dem Leben der populären Schutzpatronin des Bergbaus.

Do. 21.12.2023 | 12:15 Uhr
Das alte Objekt. Das rostige Material. Was sehen wir denn da?
PD Dr. Roman Hillmann, Forschungsbereich Materialkunde
Die Faszination des Museums liegt in dem Original, das man betrachten darf. Es atmet Geschichte. Beim Betreten der „heiligen Hallen“ eines Museums wird man der Bedeutung seiner Geschichte gewahr. Aber was ist das, so ein „originales“ Objekt? Wie liest man einen historischen Gegenstand? Wir schauen uns aus der Perspektive der historischen Materialforschung und der Konservierung den Fächerbohrwagen der Wismut im Rundgang Bergbau an und lernen die Forschungstätigkeiten im Heritage Conservation Center Ruhr (hcc.ruhr) kennen.

Die Teilnahmebedingungen im Überblick:

  • Beginn: jeweils 12:15 Uhr
  • Dauer: ca. 15 Minuten
  • Zielgruppe: alle Generationen
  • Kosten: im Museumseintritt enthalten
  • Anmeldung: erforderlich unter +49 234 5877-220 oder service@bergbaumuseum.de (Di. bis Fr. zwischen 09:00 und 15:00 Uhr) oder vor Ort an der Kasse. Karten bitte spätestens 30 Minuten vor Führungsbeginn abholen, ansonsten erlischt die Reservierung.
  • Teilnehmendenzahl begrenzt

Informationen für Ihren Besuch
Wir bitten Sie zu beachten, dass es zu kurzfristigen Programmänderungen bzw. -absagen kommen kann. Bitte informieren Sie sich auf unserer Homepage und im Rahmen der Öffnungszeiten (Di. bis So. zwischen 09:30 und 17:30 Uhr) telefonisch beim Besucherservice unter +49 234 5877-126.