Das Minescapes-Seminar 2025 führt vom 19. bis 25. Mai internationale Wissenschaftler:innen aus Wissensgeschichte, Kunstgeschichte, Archäologie und Konservierungswissenschaften in die Bergbauregionen des deutsch-tschechischen Erzgebirges.
Im Mittelpunkt stehen historische Abbaugebiete, in denen über Jahrhunderte nicht nur Silber, Kupfer und Blei, sondern auch farbgebende Mineralien wie Kobalt gefördert wurden. Lokale Pigmente wie etwa Kobalt spielten auch eine wichtige Rolle in der globalen Geschichte – etwa in der ostasiatischen Porzellanproduktion vor der Industrialisierung.
Das Seminar beleuchtet die lange Geschichte dieser Farbstoffe und ihre globalen Handelswege. Zugleich wird diskutiert, welche Umweltfolgen der Bergbau bis heute hinterlässt – etwa in Form giftiger Rückstände oder der sogenannten sauren Grubenwasser. Interessanterweise wird genau diese heute auch experimentell zur Herstellung von Farben genutzt.
Vorträge und Exkursionen in ehemalige Bergwerke und Landschaften vor Ort bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv mit der Geschichte, Umweltwirkung und Zukunft der Pigmentgewinnung auseinanderzusetzen. Ziel ist es, neue Perspektiven auf mineralische Ressourcen, deren Geschichte, kulturelle Bedeutung und nachhaltige Nutzung zu entwickeln.
Das Minescapes-Reiseseminar steht exemplarisch für zukunftsweisende Forschung an der Schnittstelle von Wissenschaftsgeschichte, Umwelt- und Materialforschung mit globaler Perspektive.
- Organisation: Tina Asmussen und Pamela Smith
- Teilnahme mit Einladung und Anmeldung möglich.
- Weitere Informationen zum Seminar und den Inhalten unter: https://www.mpiwg-berlin.mpg.de/event/minescapes-mining-color-socio-natural-sites-mineral-extraction-and-color-making