8 Objekte, 8 Museen − Eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen

08. November 2016 bis 29. April 2018

Die mehr als 100 Millionen Objekte in den Sammlungen der Leibniz-Forschungsmuseen sind ein großer wissenschaftlicher Schatz, mit dem auch heute noch aktuelle Forschungsfragen beantwortet werden. Das zeigt auch die Ausstellung „8 Objekte, 8 Museen - eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen“, die erste simultane Ausstellung der acht Forschungsmuseen der Leibniz-Gemeinschaft. Jedes der acht Museen hat ein exemplarisches Objekt aus seiner Sammlung ausgewählt, mit dem es Einblicke in seine Sammlungen und seine Forschung gewährt. An jedem Museumsstandort wird jeweils das örtliche Objekt im Original ausgestellt. Dazu werden alle acht Exponate an einem vom Leibniz-Institut für Wissensmedien (IWM) entwickelten interaktiven Multimedia-Tisch auf mehreren virtuellen Ebenen mit ihrer Forschungsgeschichte präsentiert.

Für Leibniz-Präsident Matthias Kleiner ist die Schnittstellenfunktion der Museen zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit besonders wichtig: „Die Leibniz-Forschungsmuseen verbinden hochkarätige Forschung und innovative Vermittlungsformen. Sie sind Schaufenster der Wissenschaft für das große Publikum und machen Fragestellungen, Relevanz und Methoden der Forschung transparent.“

8 Objekte, 8 Museen - eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen

Mit den acht Objekten zeigen die Leibniz-Forschungsmuseen ihre besondere Aufgabe im Sammeln, Bewahren und Ausstellen kulturhistorischer und naturwissenschaftlicher Schätze sowie in deren Erforschung.

Die Museen und Objekte sind im Einzelnen:

  • Dräger Rettungsapparat Modell 1904/09, eines der frühesten Geräte zur Rettung verunglückter Bergleute; Deutsches Bergbau-Museum Bochum - Leibniz- Forschungsmuseum für Georessourcen.
  • Kempelen'scher Sprechapparat aus dem späten 18. Jahrhundert - er ist einer der frühesten Vorläufer heutiger künstlicher Stimmen wie „Siri“. Deutsches Museum, München.
  • Die „Bremer Kogge“, das besterhaltene Handelsschiff des nordeuropäischen Mittelalters; Deutsches Schiffahrtsmuseum - Leibniz-Institut für deutsche Schifffahrtsgeschichte, Bremerhaven.
  • Die sogenannte „Henlein-Uhr“, die lange für die älteste Taschenuhr der Welt gehalten wurde; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg.
  • „ZooSphere“, ein Instrument zur automatischen 3D-Digitalisierung von Insekten; Museum für Naturkunde Berlin - Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung.
  • Kopie einer orientalischen Metallschüssel aus Nordnigeria, die den bislang ältesten archäologischen Nachweis arabischer Schrift in Nordnigeria trägt; Römisch- Germanisches Zentralmuseum - Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie, Mainz.
  • Von Kartoffelfäule befallene Kartoffeln (Modell): DNA-Analysen historischer Herbarbelege entlarven heute noch Krankheitserreger; Senckenberg Naturmuseum, Frankfurt (Main).
  • Die neue Trauermückenart Ctenosciara alexanderkoenigi: Sie stammt eigentlich aus Neuseeland, wurde aber überraschend in Bonn gefunden; Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Bonn.

Leibniz-Forschung zur digitalen Vermittlung von Museen

Der interaktive Mulitmedia-Tisch stellt mit dem Informationsangebot „EyeVisit“ ein digitales Vermittlungssystem für die acht Exponate zur Verfügung, das sich an den Besucherbedürfnissen orientiert und psychologische Erkenntnisse mit inhaltlicher Expertise verknüpft. „In langjähriger kognitionswissenschaftlicher Forschungsarbeit haben wir EyeVisit vor allem daraufhin optimiert, ein tiefergehendes Verständnis für Ausstellungsobjekte zu unterstützen, ohne Besucher durch unnötig komplizierte Bedienelemente und Informationen zu überfordern oder gar abzuschrecken“, erläutert Projektleiter Peter Gerjets vom IWM.

Gerjets möchte die Ausstellung „8 Objekte, 8 Museen“ auch als Plattform für zukünftige Forschungsfragen nutzen: „Uns interessiert, ob es einen Unterschied macht, wie interessante, intuitive und verständnisfördernde Informationsangebote aussehen sollten, je nachdem für welchen Typ von Museum sie gedacht sind. Dafür wird die Nutzung der Multimedia-Tische in den acht Forschungsmuseen detailliert protokolliert und ausgewertet“, so der Leiter der Arbeitsgruppe Multimodale Interaktion am IWM.

„8 Objekte, 8 Museen - eine simultane Ausstellung der Leibniz-Forschungsmuseen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Leibniz-Forschungsmuseen mit dem Leibniz-Institut für Wissensmedien im Rahmen des Leibniz-Jahres 2016 „Die beste der möglichen Welten“, mit dem die Leibniz-Gemeinschaft den 370. Geburtstag und den 300. Todestag ihres Namenspatrons, Gottfried Wilhelm Leibniz, begeht. Die Ausstellung wird ab 7. November 2016 - eine Woche vor Leibniz‘ 300. Todestag – bis zum Juni 2017 in den acht Museen in Berlin, Bochum, Bonn, Bremerhaven, Frankfurt/Main, Mainz, München und Nürnberg gezeigt.

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.100 Personen, darunter 9.200 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,6 Milliarden Euro.

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