Keine Kohle mehr − Leben. Mit und nach der Kohle

17. April 2015 bis 30. Juli 2015

Ausstellung zum Fotoprojekt von Thomas Stelzmann und Wolf R. Ussler

Ende 2018 endet eine deutsche Ära: Der subventionierte Steinkohlenbergbau in Deutschland ist dann Geschichte

Für das Fotoprojekt „Keine Kohle mehr“ setzten die Düsseldorfer Fotografen Thomas Stelzmann und Wolf R. Ussler ehemalige Bergleute auf ihren einstigen Pütt in Szene. Dabei sind Schwarz-Weiß-Kompositionen entstanden, die nicht nur einfache Fotos sind, sondern von einer Region und ihren Menschen erzählen.

Essenzen eines ganzen Lebens

Über mehrere Jahre trugen Stelzmann und Ussler die Lebensgeschichten der Bergleute zusammen. Sie machten Portraits und offenbarten die Ereignisse und Begebenheiten, die das Leben eines jeden Portraitierten prägten. So zeigen sie nicht selten die Essenz eines ganzen Lebens.

Häufig arbeiteten Ussler und Stelzmann gegen die Zeit. Manche Fotos entstanden unmittelbar vor oder gar während des Abrisses eines Bergwerks. Buchstäblich in letzter Minute machten sie zwischen Abrissmaschinen die letzten Bilder eines Arbeitsplatzes, bei dem einst tausende Menschen in Lohn und Brot standen.

Ausschnitte aus Zeit und Raum

Die entstandenen Bilder zeigen Ausschnitte aus Zeit und Raum, eine oft nicht wiederholbare Kombination aus Geschichte und Rückkehr. Sie sind eine Hommage an jene Menschen, die mit ihren Werten, Ihrer Mentalität und ihrem Arbeitsethos die Kultur einer ganzen Region prägten.

Heute stehen viele der portraitierten Hauer, Schlosser, Steiger und Betriebsleiter gemeinsam mit den letzten Zechen des Ruhrgebietes vor dem Ende ihres Berufsstandes. Ein Grund, diese Veteranen in würdigen Bildern festzuhalten und nicht zu vergessen, wofür sie standen und noch heute stehen.

Zeigen, was geblieben ist − und was bleiben wird

Das Fotoprojekt will nicht nur dokumentieren und helfen, die Erinnerung an eine nahezu vergangene Industriekultur und deren Einfluss auf die Menschen zu bewahren. Es möchte auch den strukturellen Wandel der einstigen Zechenlandschaft vermitteln. Gewerbegebiete, Parklandschaften und Wohnsiedlungen stehen heute dort, wo zuvor Fördertürme und Kokereien standen. Vielfach liegen die Flächen brach – die Natur erobert sie langsam zurück.

Weitere Informationen finden Sie unter http://www.keinekohlemehr.de/

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