Schätze der Anden – Chiles Kupfer für die Welt

8. Mai 2011 bis 19. Februar 2012

Auf rund 800 m2 präsentiert das Deutsche Bergbau-Museum Bochum eine spektakuläre und umfangreiche Ausstellung, die das Ergebnis einer fast zehn Jahre lang dauernden, sehr erfolgreichen und fruchtbaren Zusammenarbeit mit dem chilenischen Bergbauunternehmen der CODELCO (Corporación Nacional del Cobre de Chile), einem Global Player, darstellt. Der Kupferbergbau in Chile hat in Europa unbekannte, gewaltige Dimensionen: er stellt heute fast 40 % des Weltbedarfs an Kupfer zur Verfügung!

1. Schwerpunkt moderner Bergbau

Der chilenische Kupferbergbau gehört zu den leistungsstärksten Bergbau-Aktivitäten weltweit: Die Bergbau-Standorte der CODELCO besitzen gewaltige Dimensionen, die die europäischen bei weitem übertreffen. So weist der weltweit größte Tagebau Chuquicamata in der Atacama-Wüste im Norden des Andenstaates Ausdehnungen von rd. 6 km Länge, 2 km Breite und 1,2 km Tiefe auf und trifft derzeit Vorbereitungen, um zum Tiefbau überzugehen. Die benachbart gelegenen  Tagebaue von Radomiro Tomic und El Abra gewinnen die gleiche Lagerstätte herein und werden in absehbarer Zeit mit dem Tagebau von Chuquicamata verschmelzen. Auch das weltweit größte Tiefbaubergwerk liegt in Chile: El Teniente südlich der Hauptstadt Santiago de Chile besitzt ein Streckennetz von rd. 2.200 km (!) Länge. Die gewaltigen Dimensionen und die Leistungsstärke des chilenischen Bergbaus wird anhand der Bergwerke von Chuquicamata und El Teniente beispielhaft vorgestellt.

 

2. Schwerpunkt wirtschaftliche Bedeutung

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der hohen wirtschaftlichen Bedeutung Chiles mit seinen Kupferprodukten, die auch Deutschland und seinen Einwohnern die Lebensqualität garantieren (z. B. beim Leitungsbau).

Die Kupfererzeugung des Andenstaates hat nicht nur in der Gegenwart enorme Bedeutung, sondern reicht bis weit in die Vorgeschichte zurück. Deshalb zeigt die Sonderausstellung herausragende Kunsterzeugnisse aus der Zeit ab Chr. Geb. – ca. 1500 n. Chr..

Namhafte Leihgeber aus Südamerika und Europa haben kostbare Exponate, die noch niemals in Deutschland zu sehen waren,  zur Verfügung gestellt: Darunter befinden sich einzigartige Gold-, Silber- und Kupferobjekte, Silberschmuck der chilenischen Ureinwohner – der Mapuche – zwei Mumien sowie eine naturgetreue Kopie des um das Jahr 550 n. Chr. bei einem Bergwerksunglück ums Leben gekommenen berühmten sogen. Kupfermannes, eines Bergmanns von Chuquicamata. Selbst seltener Silberschmuck der chilenischen Ureinwohner – der Mapuche – ist in der Ausstellung zu besichtigen.

 

3. Schwerpunkt Traditionspflege/Geschichte: Weltkulturerbe Sewell (bei El Teniente)

In einem dritten Schwerpunktthema widmet sich die Ausstellung der in 2.800 m Höhe gelegenen Bergarbeiterstadt Sewell, die dem Weltkulturerbe der UNESCO angehört. Nahe beim Bergwerk El Teniente gelegen, wurde diese Stadt seit dem Jahre 1905 „schlüsselfertig“ von dem nordamerikanischen Bergwerksunternehmen der Braden Copper Company errichtet und hat zeitweilig über 15.000 Bergarbeiter und ihre Familien beherbergt. Seit der Umsiedlung der Bergarbeiter in neue, klimatisch günstiger gelegene Wohnsiedlungen hat die CODELCO ein großzügiges Sanierungsprogramm begonnen, das die Erhaltung der Bergarbeiterstadt Sewell betrifft und die Tradition des Kupferbergbaus in Chile dokumentiert. Eigens zur Umsetzung dieses ehrgeizigen Vorhabens wurde die Fundación Sewell (Sewell-Stiftung) gegründet. Die Bochumer Ausstellung zeigt die Dimensionen der Bergarbeiterstadt und die Qualität der ausgeführten Architekturen anhand von Modellen und ebenfalls nie zuvor in Deutschland und Europa gezeigten Exponaten.

 

Erfolgreiche Grubenrettung 2010 von weltweitem Interesse

Und schließlich darf in der Ausstellung auch nicht die glückliche Rettung der 33 eingeschlossenen Bergleute in dem Kupfer- und Goldbergwerk San José fehlen, die im Jahre 2010 das Interesse und das Mitgefühl der Welt auf sich gezogen hat:

Die chilenischen Partner des Deutschen Bergbau-Museums Bochum haben es ermöglicht, dass die Original-Fénix-Rettungskapsel erstmals in Europa im Deutschen Bergbau-Museum Bochum gezeigt werden kann!

Ein Nachbau der Fénix-Kapsel ist zusätzlich bereits von den Werkstätten des Deutschen Bergbau-Museums Bochum fertig gestellt worden.

Auch die Dahlbuschbombe, die erste Rettungsbombe, die durch die legendäre Rettung nach dem Grubenunglück von Lengede im Jahre 1963 berühmt wurde, sowie die sog. Rettungsbombe von Borken sind in der Ausstellung zu bewundern, so dass die Besucher anschaulich die Entwicklung dieser Rettungsgeräte nachvollziehen können.

 

Informationen zur Ausstellung

  • Die Sonderausstellung „Schätze der Anden – Chiles Kupfer für die Welt“ des Deutschen Bergbau-Museums Bochum steht unter der Schirmherrschaft des chilenischen Ministers für Bergbau- und Energie S. E. Laurence Golborne Riveros.
  • Kurator: Prof. Dr. Rainer Slotta
  • Zur Ausstellung gibt es einen umfangreichen, mit zahlreichen Abbildungen versehenen Katalog. ISBN 10: 3-937203-53-2
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