METALLA – Ausgabe 25.2

Im Mai 2021 ist das Journal 25.2|2020 der Zeitschrift METALLA erschienen. Die Leserschaft erwartet dieses Mal ein breites Themenspektrum von der Untersuchung bronzezeitlicher Metallfunde in Zentralasien, über experimentalarchäologische Schmelzexperimente zur Gewinnung von Kupfer, bis zur ersten Bleiisotopenuntersuchung mittelalterlicher Metallartefakte aus der Suzdal-Region (Kiewer Rus').

Der Artikel von Stöllner und Gontscharov diskutiert bronzezeitliche Metallfunde aus Zentralasien auf der Grundlage einer umfangreichen Studie von Metallen aus Kasachstan, um ein besseres Verständnis über das bereits von Chernykh entwickelte Modell der „West-Asian-Metallurgical Province“ (WAMP) zu erlangen. Um die damit verbundenen Forschungsfragen zu entwickeln, wenden die Autoren einen anthropologischen und theoretischen Ansatz an, der es erlaubt, die Praxis des Austausches innerhalb von Steppengemeinschaften anhand von Provenienzstudien von Metallen zu erforschen.

Der Beitrag von Rose, Hanning und Klein beschreibt den experimentalarchäologischen Ansatz zur Erforschung der Fraktionierung von Kupferisotopen während der Verhüttung, unter rekonstruierten Bedingungen. Die Schmelzexperimente wurden in rekonstruierten Öfen durchgeführt, die auf bronzezeitlichen Funden aus den Ostalpen und ethnographischen Beispielen basieren. Es wurden zwei experimentelle Serien von Röst- und Schmelzversuchen mit unterschiedlichen Versuchsparametern für die Analysen ausgewählt. Die Analysen der erhaltenen Matte zeigen, dass die Röstung der Erze entscheidend für einen erfolgreichen Schmelzprozess war und dass zwei Zyklen der Matteröstung mit der anschließenden Verhüttung ausreichen können, um den größten Teil des Schwefels und des Eisens zu entfernen.

Der Artikel von Chugaev, Merkel und Zaytseva legt die Ergebnisse der ersten Bleiisotopenuntersuchung in diesem Zeitraum und aus diesem Gebiet vor. Achtunddreißig Metallartefakte aus mittelalterlichen Fundstellen der Suzdal-Region (Kiewer Rus') wurden isotopisch und chemisch charakterisiert. Die Studie generiert wesentliche Informationen über den Stand des mittelalterlichen Metallhandels und -angebots und zeigt neue vielversprechende Aspekte zur Wirtschafts- und Kulturgeschichte. Die Kupferbasislegierungen der Artefakte korrelieren mit Beständen in Südskandinavien, Westfalen und Sachsen. Die Zusammensetzung des Silbers zeigt eine starke Abhängigkeit von Mischbeständen des 10. Jahrhunderts und gibt nur wenige Hinweise auf die Nutzung von mittel- und westeuropäischem Material. Die Analysen der Zinnlegierungen zeigen Verbindungen zu Metallbeständen des 11. Jahrhunderts aus dem östlichen Mittelmeerraum, Nordeuropa und möglicherweise aus Polen.

Dauerauftragspreis: 15 € pro Ausgabe | Einzelbestellung: 20 €

Bestellungen richten Sie bitte an Schriftleiter Ingolf Löffler.

Inhalt
  • Thomas Stöllner and Anton Gontscharov: Social Practice and the Exchange of Metals and
    Metallurgical Knowledge in 2nd Millennium Central Asia, pp. 45-76
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  • Keywords: Central Asia, Bronze Age, Andronovo, metals, provenance studies, lead isotope analyses (LIA), trade and exchange
  • Thomas Rose, Erica Henning and Sabine Klein: Smelting Experiments with Chalcopyrite Ore based on
    Evidence from the Eastern Alps, pp.77-100
    Download (PDF)
  • Keywords: Copper, roasting, smelting experiments, XRD, Mitterberg
  • Andrey V. Chugaev, Stephen W. Merkel and Irina E. Zaytseva: Lead Isotopic Characteristics and Metal Sources for the Jewelry in the Medieval Rural Settlements from the Suzdal Region (Kievan Rus’), pp.100-125
    Download (PDF)
  • Keywords: Middle Ages, Kievan Rus’, metal sources, Pb-isotope analyses, white bronze, silver, lead-tin alloy, long-distance trade

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