ANSCHNITT-Beiheft Nr. 40 erschienen

In der Reihe der ANSCHNITT-Beihefte ist eine weitere Ausgabe erschienen. In Heft 40 beschäftigt sich Arne Windler, Nachwuchswissenschaftler im DBM-Forschungsbereich Montanarchäologie, mit der ökonomischen Bedeutung des Tausches der mediterranen Muschel Spondylus gaederopus für prähistorische Gesellschaften.

Austausch und Handel sind elementare Bestandteile des täglichen Lebens und fest in soziale wie ökonomische Praktiken integriert. Für die Konzeptualisierung von prähistorischem Tausch ist die Unterteilung in Reziprozität, Redistribution und Markttausch essentiell, allerdings kommt es oftmals zu einer unreflektierten Übernahme des Modells. Im ersten Teil der Arbeit wird diese Unterteilung diskutiert und durch eine alternative Theorie ersetzt, die Tausch in eine soziale, eine ökonomische und eine temporale Dimension unterteilt. Mithilfe der aus der Volkswirtschaftslehre stammenden Außenhandelstheorie wird dann im zweiten Teil der Arbeit die ökonomische Dimension innerhalb prähistorischer Gesellschaften näher betrachtet. Als Fallbeispiel dienen Artefakte der mediterranen Muschel Spondylus gaederopus, die zwar schon seit mehr als 100 Jahren als neolithische Austauschgüter par excellence genannt werden, bei denen es aber bis heute an einer systematischen Aufnahme fehlte. Für eine Untersuchung des Tausches werden die Spondylusartefakte in Europa für den Zeitraum von 5500 bis 5000 v. Chr. vorgelegt und in ihren Kontexten analysiert. Es zeigt sich, im Gegensatz zu älteren Interpretationen, die enorme Bedeutung der ökonomischen Dimension für prähistorische Gesellschaften.

Arne Windler, Gabe – Markt-Redistribution. Der Austausch von Spondylus gaederopus in Europa zwischen 5500 und 5000 v. Chr. Raw Materials, Innovation, Technology of Ancient Cultures, RITaK 6. Der Anschnitt, Beiheft 40. (=Veröffentlichungen aus dem Deutschen Bergbau-Museum Bochum, Nr. 230). Bochum und Rahden/Westf.: Marie Leidorf, 2018

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